Kohl-Enkel: SPD würde Helmut Schmidt heute wohl canceln
Johannes Volkmann, CDU-Bundesvorstandsmitglied und Enkel von Helmut Kohl, verteidigt Friedrich Merz gegen scharfe Attacken von Bundeskanzler Olaf Scholz. "Hat sich Olaf Scholz jemals angeschaut, was Helmut Schmidt noch vor wenigen Jahren zur Migrationspolitik gesagt hat? Dafür würde er aus seiner eigenen Partei heute wohl gecancelt werden", sagte Volkmann dem "Stern".
Kritik am Vorgehen von Merz wies er zurück. "Sozialdemokraten und Grüne
sind in der Regierungsverantwortung und scheitern daran", sagte
Volkmann. "Wo ist eigentlich Olaf Scholz? Wo sind seine
Verhandlungsangebote und Vorschläge in der Migrationspolitik?" Die
Opposition müsste ihre Initiativen nicht vorab der Regierung zur
Genehmigung vorlegen. Volkmann sagte aber: "Wir suchen Mehrheiten in der
Mitte und schließen jede Form von Zusammenarbeit mit der AfD aus."
Gleichzeitig
warf der Kohl-Enkel SPD und Grünen Realitätsverlust vor. "Mein Eindruck
ist, dass die Diskussion in rot-grünen Echokammern sich von der
Lebensrealität der Mehrheit dieses Landes entkoppelt hat", sagte er.
"Viele Menschen sind es leid, dass sie eigene Eindrücke, wie sich der
öffentliche Raum durch illegale Migration verändert, aus Angst vor
sozialer Ächtung nicht mehr aussprechen können." Diesen Menschen wolle
die Union wieder eine Stimme geben.
Dafür habe seine Partei auch
eigene Fehler aufgearbeitet. "Ich finde es gut, dass wir die
Oppositionszeit genutzt haben, um eigene Fehler seit 2015 aufzuarbeiten -
übrigens nicht nur in der Migrationspolitik", sagte Volkmann. "Die CDU
trägt eine Mitverantwortung für die Existenz der AfD." Nur mit
Glaubwürdigkeit und Standfestigkeit werde die CDU ihre Bindungskraft
rechts der Mitte wieder gewinnen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur