AfD-Parteispenden-Affäre: Neue dubiose Spenden aufgetaucht
Archivmeldung vom 28.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie AfD-Spendenaffäre wird immer undurchsichtiger: Auch die angebliche Spenderliste im Fall um Fraktionschefin Alice Weidel besteht offenbar fast ausschließlich aus Strohleuten aus Deutschland, Spanien und einem Geschäftsmann aus Belgien.
Die Liste liegt WDR, NDR
und SZ vollständig vor. Mindestens 12 der 14 Spender sind
untereinander verwandt oder befreundet, einige der Namen stehen auch
auf anderen Spenderlisten. Mehrere haben nach Informationen von WDR,
NDR, SZ bereits bei der Kripo ausgesagt, nur Strohleute zu sein. Sie
hoffen auf Straffreiheit. Einer der genannten angeblichen Spender
gehört nicht zu diesem Kreis: Es handelt sich um einen Geschäftsmann
aus Belgien, der nach eigenen Angaben direkt aus der Schweiz
angeworben worden ist, seinen Namen zur Verfügung zu stellen.
Nach Informationen von WDR, NDR und SZ ist unter seinem Namen auf dem
fraglichen Wahlkreiskonto im Kreisverband Bodensee im April 2018
sogar noch eine weitere, bislang unbekannte Spende in Höhe von 9.000
Euro eingegangen.
Sie gehört zu Spenden, die auf diesem Konto im
Frühjahr 2018 in enger Folge von insgesamt drei Personen in einer
Gesamthöhe von 38.000 Euro eingegangen sind, zum Teil in mehreren
Tranchen. Die Spenden sind dem AfD-Bundesverband erst jetzt bekannt
geworden. Neben dem Belgier soll noch mindestens einer dieser Spender
auch auf einer der anderen Strohmannlisten auftauchen, auf einer
Spender-Liste, die die Schweizer Goal AG erstellt hatte. Die Goal AG
hatte solche Listen für die fraglichen Spendenfälle des AfD-Chefs
Jörg Meuthen und des Europawahlkandidaten Guido Reil auf Anfrage der
Partei an den AfD-Bundesverband geschickt.
Alice Weidel ließ durch ihren Strafverteidiger grundsätzlich
erklären, Anhaltspunkte für ein rechtswidriges oder gar strafbares
Verhalten seiner Mandantin fänden sich in den Ermittlungsakten nicht.
Genauere Nachfragen zum Sachverhalt ließ Weidel unbeantwortet. Ebenso
wie die AfD. Sie schreibt auf Anfrage, es sei im ureigensten
Interesse der Partei, dass alle offenen Fragen vollständig geklärt
werden.
Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)