Zeitung: Koalition will Vier-Punkte-Programm zur Gestaltung des demografischen Wandels verabschieden
Archivmeldung vom 05.03.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtMit einer Regierungsoffensive zur Gestaltung des demografischen Wandels will die Bundesregierung in Kürze einen ihrer politischen Schwerpunkte für das Jahr 2012 starten. Die Grundzüge dafür soll der an diesem Sonntag tagende Koalitionsausschuss beschließen, berichtet die "Leipziger Volkszeitung" (Montagausgabe) unter Berufung auf ein Programmpapier, das federführend vom Bundesinnenministerium für den Koalitionsausschuss vorbereitet worden sei.
Die entsprechende Regierungsinitiative zum demografischen Wandel als Folge der älter werdenden Gesellschaft soll im Frühjahr vorgelegt werden. Eine entscheidende Rolle dabei werde "ein Nationaler Koordinierungsrahmen zur Sicherung der Daseinsvorsorge und Stärkung der Wirtschaftskraft" bilden, der insbesondere schwachen Regionen, die besonders vom demografischen Wandel betroffen sind, "faire Entwicklungschancen" garantiere. Dadurch soll die Lebensqualität in ländlichen und städtischen Regionen angeglichen werden. Gedacht wird dabei an ein ganzes Maßnahmenbündel von neu zu organisierenden Vorsorge- und Versorgungsmöglichkeiten bis hin zu zentral finanzierten Kontakt-Omnibussen.
Zur Initiative zählten auch besonders die Aufrechterhaltung der gesundheitlichen Versorgung von ländlichen und von dünn besiedelten Räumen sowie die flächendeckende garantierte Breitbandversorgung. Verständigt haben sich die Koalitionspartner auch grundsätzlich auf "mehr Zeitsouveränität für Familien". Arbeitnehmern soll es durch flexiblere Arbeitszeitgestaltung erleichtert werden, "den Beruf mit familiären Fürsorgeverpflichtungen zu verbinden".
Unter anderem soll familiäre Pflege leichter ermöglicht und die Verteilung der Arbeitszeit über den gesamten Lebenslauf erleichtert werden. Die Bundesregierung werde, auf Wunsch der Koalition, "eine ressortübergreifende Initiative zur Förderung eines gesunden und produktiven Arbeitslebens in Deutschland starten".
Dazu soll es unter anderem zu regionalen Weiterbildungsallianzen und zusammen mit den Sozialpartnern zu einem Monitoringsystem für gesundes und produktives Arbeiten kommen. Mit Hilfe eines neuen Netzwerkes aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Sozialversicherung und Betroffenen-Vertretern soll ein selbstbestimmtes Leben im Alter und eine Allianz für Menschen mit Demenz geschaffen werden. Ziel sei eine verstärkte Teilhabe Älterer am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur