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Gleicke schlägt Osten als Standort für neues KI-Zentrum vor

Archivmeldung vom 01.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Iris Gleicke Bild: spdfraktion.de (Susie Knoll / Florian Jänicke)
Iris Gleicke Bild: spdfraktion.de (Susie Knoll / Florian Jänicke)

Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), hat sich dafür ausgesprochen, das von Union und SPD im Bund angedachte Zukunftszentrum für künstliche Intelligenz, welches gemeinsam mit Frankreich aufgebaut werden soll, im Osten Deutschlands anzusiedeln. "Es gilt nach wie vor der Grundsatz, dass Ostdeutschland bei der Ansiedlung neuer Bundeseinrichtungen bevorzugt zu berücksichtigen ist", sagte Gleicke dem "Handelsblatt". Sie verwies auf den neuen Koalitionsvertrag.

Darin heiße es ausdrücklich, dass man die östlichen Bundesländer bei ihren Anstrengungen in der Wissenschafts- und Innovationspolitik besonders unterstützen wolle, sagte sie. Besonders geeignete Standorte für das neue KI-Zentrum wären aus ihrer Sicht "sicherlich" Dresden oder Berlin. Dagegen macht sich die Wirtschaft im Saarland für eine Ansiedlung der neuen Forschungseinrichtung in Saarbrücken stark. "Saarbrücken wäre ein perfekter Standort für das neue deutsch-französische Zentrum, hier ließe sich in idealer Weise auf den bewährten Strukturen des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz aufbauen", sagte der Hauptgeschäftsführer der saarländischen Industrie- und Handelskammer (IHK), Heino Klingen, dem "Handelsblatt". Bei grenzüberschreitenden Projekten dieser Art werde meist mit zwei Standorten gearbeitet, fügte Klingen hinzu.

"Für einen möglichen zweiten Brückenkopf auf französischer Seite kämen Nancy, Metz oder auch Paris in Frage, das von Saarbrücken aus mit dem ICE/TGV in 110 Minuten zu erreichen ist." Hintergrund der Diskussion ist die Absicht der künftigen Großen Koalition in Berlin, gemeinsam mit Frankreich ein Zentrum für Künstliche Intelligenz einzurichten. In dem zwischen Union und SPD ausgehandelten Koalitionsvertrag wird die Entwicklung der Zukunftstechnologie als "grundsätzlich prioritäres" Vorhaben behandelt. "Deutschland und Frankreich müssen insbesondere auch Innovationsmotor sein und werden dies in Vorhaben wie der Erforschung Künstlicher Intelligenz unter Beweis stellen", heißt es in dem Vertrag. Und: "Wir werden gemeinsam mit unseren französischen Partnern ein öffentlich verantwortetes Zentrum für künstliche Intelligenz errichten." Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatten Ende Januar in einer gemeinsamen Erklärung "gemeinsam wirksame Strategien und neue technologische Ansätze" im Bereich der Künstlichen Intelligenz angekündigt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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