Heil sieht Grundsicherung nicht gefährdet
Archivmeldung vom 09.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićTrotz Verschärfungen bei der Sanktionierung von Bürgergeldempfängern sieht Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Grundsicherung nicht gefährdet. "Das Bürgergeld bleibt die soziale Sicherheit für die Menschen, die in Not geraten sind", sagte Heil am Dienstag den Sendern RTL und ntv.
Er lehne es ab, in der Diskussion um Sanktionen und die Höhe des
Bürgergeldes Gruppen gegeneinander auszuspielen. "Unser Ziel muss es
sein, dafür zu sorgen, möglichst viele Menschen aus der Bedürftigkeit in
Arbeit zu bringen. Darauf konzentriere ich mich", unterstrich der
SPD-Politiker.
Die Gefahr, dass das Bürgergeld durch die
geplanten Sanktionen eine Rückkehr zu Hartz IV ist, sieht Heil nicht.
"Es gab ja immer eine Mitwirkungspflicht, auch im Bürgergeld. Es gab
auch Sanktionen. Aber richtig ist, dass wir nachschärfen, weil uns die
Praktiker aus den Jobcentern Hinweise gegeben haben", so Heil. Das
bedeute aber nicht, alle Menschen im Bürgergeld unter Generalverdacht zu
stellen.
Der Arbeitsminister weiter: "Die meisten brauchen keine
Sanktionen. Das sagen uns auch die Praktiker. Aber in den Fällen, in
denen es notwendig ist, wird der Rahmen genutzt und die Verhängung von
Sanktionen entbürokratisiert." Ein Problem sehe er vor allem beim Thema
Schwarzarbeit: Schwarzarbeit sei kein Kavaliersdelikt, weder, wenn es
Arbeitgeber noch Bürger machten und damit soziale Leistungen auch
missbrauchten. "Und da finde ich es richtig, dass wir im Sinne der
Treffsicherheit nachsteuern."
Dass Heil beim Thema Bürgergeld
auch Kompromisse eingehen und auf die Forderung der Koalitionspartner
eingehen musste, sieht er nicht als Problem. "So ist das in der
Koalition, wenn man miteinander verhandelt", so der Arbeitsminister. Und
weiter: "In der Demokratie sind Kompromisse notwendig, um Fortschritt
zu erzielen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur