Pistorius setzt bei Wehretat auf Unterstützung des Bundestages
Archivmeldung vom 18.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVerteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beharrt auf seiner Forderung nach 6,5 Milliarden Euro mehr für den Wehretat im kommenden Jahr und setzt nun auf Änderungen am Haushaltsentwurf der Bundesregierung im parlamentarischen Verfahren.
Pistorius sagte der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger"
(Donnerstagausgaben): "Ich habe das Ziel nicht aufgegeben, dass wir im
nun anstehenden parlamentarischen Verfahren noch mehr Mittel dazu
bekommen. Bei meinen Zahlen bleibe ich, damit die Soldatinnen und
Soldaten den Anforderungen der kommenden Jahre im Interesse unser aller
Sicherheit gerecht werden können."
Seine Forderung nach 6,5
Milliarden Euro mehr sei nicht aus der Luft gegriffen, sagte Pistorius.
Zugleich machte der SPD-Politiker deutlich, dass die Verabredung
innerhalb der Nato, wonach alle Mitgliedsstaaten zwei Prozent ihrer
nationalen Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben sollen,
womöglich nach oben korrigiert werden müsse.
"Vielleicht erkennen
wir eines Tages, dass die zwei Prozent nicht reichen. Fast noch
wichtiger aber ist, dass die Finanzplanung verlässlich ist, dass wir
eben wissen, was wir wann bestellen können." Pistorius ließ weiter
erkennen, dass er bei den Haushaltsgesprächen der Ampel eingebunden
gewesen sei, zugleich aber stets seine Bedenken mitgeteilt habe.
"Es
gab mehrere Runden, an denen auch ich beteiligt war. Insofern stimmt
es, dass ich ein Stück weit eingebunden war", sagte Pistorius. "Aber das
waren Runden, in denen ich immer meine Bedenken und die Anforderungen,
die ich sehe, formuliert habe. Leider wurde mir in diesen Punkten nicht
gefolgt." Für die Bundeswehr bedeute dies in den kommenden Jahren
Fähigkeitslücken, die erst später geschlossen werden könnten. "Dass ich
damit nicht zufrieden bin, kann man sich ausrechnen", sagte der
Verteidigungsminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur