Gewalthilfegesetz soll in den Bundestag - Union zweifelt
Das Gewalthilfegesetz von Familienministerin Lisa Paus soll offenbar kommende Woche im Kabinett beschlossen werden. Damit werde "die Chance gewahrt, das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden", zitiert der "Spiegel" aus aus Kreisen des Familienministeriums. "Dann käme es auf den Bundestag an."
Mit dem Gesetz will der Bund Frauenhäuser mitfinanzieren, der Zugang für
Frauen zu Schutz und Beratung in Fällen von häuslicher Gewalt soll
durch einen Rechtsanspruch gesichert werden.
Eine Einigung über
die Finanzierung konnte nicht mit dem damaligen Finanzminister Christian
Lindner erzielt werden. Nun ist die Einigung mit seinem Nachfolger von
der SPD Jörg Kukies geglückt. Für eine Mehrheit im Bundestag bräuchte es
aber die Stimmen der Union.
Die familienpolitische Sprecherin
der Unions-Fraktion Silvia Breher sagte dem "Spiegel", sie halte den
Zeitraum für eine Umsetzung des Gesetzes für nicht machbar: "Für das
Vorhaben der Familienministerin liegt bis heute kein finaler
Gesetzentwurf vor. Das vorausgehende Beteiligungsverfahren mit den
Ländern und Verbänden wurde nicht einmal eingeleitet." Es bleibe keine
Zeit dafür, das Gesetz im Bundestag zu beschließen und dann durch den
Bundesrat zu bekommen, bevor die Legislatur beendet ist.
"Es ist
doch lächerlich: erst über Jahre nichts hinbekommen und dann uns im
Parlament sagen: Ihr müsst jetzt das Gesetz retten", sagte sie. "Wir
können unser Konzept gern in der nächsten Legislatur beschließen."
Derweil
ruft ein Bündnis aus Prominenten die Fraktionen zur Zusammenarbeit auf:
In einem Video fordern 22 Personen, das Gewalthilfegesetz solle
beschlossen werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur