Lauk: "Biosprit für Reiche und Hunger für Arme ist mit Sozialer Marktwirtschaft nicht vereinbar"
Archivmeldung vom 11.03.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichZur aktuellen Debatte um die Einführung des Biosprits erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates, Kurt J. Lauk: "Biosprit für Reiche und Hunger für Arme ist mit Sozialer Marktwirtschaft nicht vereinbar. Um mehr als 70 Prozent sind die Preise für Weizen und Mais im letzten halben Jahr nach dem jüngsten Bericht der Weltbank gestiegen. In weiten Teilen Asiens müssen die Menschen schon heute mehr als 80 Prozent ihres Grundeinkommens für Lebensmittel ausgeben."
Lauk weiter: "Angesichts einer Weltbevölkerung von bald neun Milliarden Menschen, begrenzten Anbauflächen für Nahrungsmittel und einer weltweit übermäßigen Förderung von Biosprit, wird sich das Grundproblem 'Tank oder Teller' noch deutlich verschärfen. Die Bundesregierung hat deshalb keinen Anlass, die Ideologien des früheren Bundesumweltministers Jürgen Trittin überstürzt umzusetzen. Eine verantwortliche Energiepolitik sieht anders aus", so Lauk. Angesichts einer Weltbevölkerung von bald neun Milliarden Menschen, begrenzten Anbauflächen für Nahrungsmittel und einer weltweit übermäßigen Förderung von Biosprit, wird sich das Grundproblem 'Tank oder Teller' noch deutlich verschärfen. Die Bundesregierung hat deshalb keinen Anlass, die Ideologien des früheren Bundesumweltministers Jürgen Trittin überstürzt umzusetzen. Eine verantwortliche Energiepolitik sieht anders aus", so Lauk.
- Die Grünen fordern 100 Prozent erneuerbare Energien, blockieren aber den hierfür notwendigen Ausbau der Stromnetze und Pumpspeicherkraftwerke.
- Die Grünen fordern die Stärkung der Schiene, demonstrieren aber gegen moderne Bahnhöfe.
- Die Grünen fordern eine schnelle Absenkung der Treibhausgasemissionen, stellen sich aber gegen die Erprobung klimafreundlicher Technologien wie die Verpressung von Kohlenstoffdioxid (CCS).
"Wir brauchen jetzt dringend die Rückkehr zu einer vernünftigen Klima- und Energiepolitik, die Arbeitsplätze und Investitionen in Deutschland sichert und gleichzeitig einem verantwortungsvollen Umweltschutz Rechnung trägt", fordert der Präsident des Wirtschaftsrates.
"Es ist richtig, dass der Kraftstoffmarkt endlich in die energiepolitische Diskussion mit einbezogen wird. Aber Deutschland muss bei der Einführung von Biosprit nicht schon wieder alleine nach vorne preschen, ohne dass die anderen in der EU gleichziehen. Wir müssen viel stärker als bisher auf Innovationen setzen", fordert Lauk. Die Biokraftstoffe der zweiten Generation werden nicht mehr aus Grundnahrungsmitteln hergestellt. Gleichzeitig liegen noch erhebliche Potentiale in der Steigerung der Effizienz von Motoren.
Quelle: Der Wirtschaftsrat der CDU