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Regierung treibt Schienennetzausbau für 740-Meter-Güterzüge voran

Archivmeldung vom 16.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Güterzüge im Hafen von Bremerhaven (Symbolbild)
Güterzüge im Hafen von Bremerhaven (Symbolbild)

Foto: Foto: Martina Nolte, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Bundesregierung treibt den Ausbau des deutschen Schienennetzes für längere Güterzüge voran. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet. Demnach sind derzeit bundesweit mehr als 70 Bauprojekte in zwölf Bundesländern in der Planung, um mehr Streckenabschnitte zu schaffen, auf denen sogenannte 740-Meter-Güterzüge fahren können.

740 Meter sind die in der Europäischen Union erlaubte Höchstlänge für Güterzüge. Nach Expertenangaben unterschreiten jedoch rund 60 Prozent der in Deutschland verkehrenden Güterzüge diese Länge wegen Engpässen im Netz. So fehlen etwa notwendige Signale oder die Überholgleise zu kurz sind. Der Finanzbedarf für die Bauprojekte beläuft sich auf 405 Millionen Euro. "Die Planung für die Umsetzung der Maßnahmen wurde vom Vorhabenträger DB Netz AG bereits aufgenommen", erklärt das Verkehrsministerium nun. Der Bund habe hierfür die erforderlichen Planungsmittel bereitgestellt, "wie auch die Mittel für die Realisierung erster Einzelmaßnahmen".

Die FDP kritisiert die Pläne als unzureichend. "Die lange und für die deutsche und internationale Wirtschaft tragische Eisenbahn-Streckensperrung von Rastatt-Niederbühl auf einer der wichtigsten europäischen Güterzugstrecken kann sich in Deutschland leider jederzeit wieder ereignen", sagte FDP-Verkehrspolitiker Christian Jung dem RND. Eine Tunnel-Havarie in Raststatt hatte im vergangenen Jahr zu wochenlangen Sperrungen geführt. Jung kritisiert, die Bundesregierung habe ihre Hausaufgaben nicht gemacht und keine planerischen Konsequenzen aus dem Fall gezogen. Es seien zu wenige Verlängerungen und Neubauten für Überholgleise in Deutschland geplant worden, "die frühere, seit den 1990er-Jahren abgebaute Gleisstrukturen im Güterzugbereich nicht ersetzen, obwohl wir diese in allen Regionen dringend bräuchten".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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