Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik "Das Gott"-Debatte: Klöckner verteidigt Schröder

"Das Gott"-Debatte: Klöckner verteidigt Schröder

Archivmeldung vom 22.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kristina Schröder / Bild: bmfsj.de
Kristina Schröder / Bild: bmfsj.de

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende und studierte katholische Theologin Julia Klöckner hat Familienministerin Kristina Schröder (CDU) verteidigt. Nachdem die Ministerin für ihre Äußerungen zu "das Gott" viel Kritik einstecken musste, sagte Klöckner der Tageszeitung "Die Welt": "Ich finde, wir sollten jetzt nicht ungerecht sein: Frau Schröder wollte keine Debatte über das Geschlecht Gottes beginnen, sondern hat lediglich auf eine Interviewfrage geantwortet. Theologisch übrigens gar nicht einmal falsch: Gott steht über uns Menschen und auch über unseren kleinen Schubladen Mann und Frau."

Im Streit um ihre Wortwahl "das liebe Gott" ist die Katholische Kirche der Familienministerin Kristina Schröder (CDU) beigesprungen. Der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe in Berlin, Prälat Karl Jüsten, sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Die Frage der Geschlechtlichkeit stellt sich bei Gott nicht. Es ist nur Gott. Dabei geht es nicht um Gender Mainstreaming". Er könne die Aufregung um die Äußerung der Ministerin daher nicht verstehen.

Union debattiert über das Geschlecht von Gott

Zahlreiche Politiker der Union haben Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) für eine Äußerung über Gott in einem Interview der "Zeit" kritisiert. Darin hatte Schröder erklärt, der bestimmte Artikel bei der Wendung "der liebe Gott" sei egal, man könne auch "das Gott" sagen. Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) sagte der Bild-Zeitung: "Dieser verkopfte Quatsch macht mich sprachlos. Ich finde es traurig, wenn unseren Kindern aus lauter Unsicherheit und political correctness die starken Bilder genommen werden, die für ihre Phantasie so wichtig sind."

Die aus Brandenburg stammende Katherina Reiche (CDU), Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, sagte: "Der liebe Gott bleibt der liebe Gott!" Stefan Müller, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag: "Ich finde es unabhängig von der Weihnachtszeit unpassend und bin etwas verwundert. Verstehe den Sinn auch nicht."

Ebenfalls kritisch äußerte sich der konservative Rechtspolitiker Norbert Geis (CSU): "Gott ist uns von Christus als Vater offenbart. Dabei sollte es bleiben." Zusätzliche Kritik gibt es auch an der politischen Bilanz der Familienministerin.

Der CSU-Innenexperte Stephan Mayer sagte der Bild-Zeitung: "Anstatt immer wieder völlig sinnlose Debatten anzuzetteln, sollte die Ministerin einfach mal ihre Arbeit machen. Wir sagen ja auch nicht "Das Mutter Gottes". Zurückhaltung in der Debatte gibt es vor allem im hessischen CDU-Landesverband, wo die Ministerin demnächst als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl aufgestellt werden soll."

Der hessische CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch sagte dem Blatt: "Wem nur ein geschlechtsneutraler Zugang zum Herrgott möglich erscheint, dem empfehle ich gerade in der Weihnachtszeit DAS Christkind."

Auf Anfrage der Zeitung rechtfertigte sich die Ministerin damit, dass sie gefragt worden sei, wie sie ihrer Tochter das Geschlecht Gottes erkläre: "Ich bin im Interview gefragt worden. Bei meiner Antwort habe ich vielleicht zu sehr an das kleine Mädchen gedacht und nicht an die vielen Erwachsenen, die über meine Worte stolpern."

Theologisch ist die Antwort Schröders zumindest nicht ganz falsch, da Gott als universell verstanden wird und über den Geschlechtern steht. Bayerns Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU), Vize-Präses der Synode der evangelischen Kirche, sagte: "Theologisch hat Frau Ministerin Schröder recht: Gott steht über den Geschlechtern. Aber emotional ist das nicht meine Welt; für mich ist es wichtig, Gott als Vater zu haben. Und Jesus als seinen Sohn. Und selbst als Protestant ist mir Maria als die Mutter Gottes wichtig."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte fehler in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige