Forsa: Grüne und FDP legen zu - SPD und AfD verlieren
Archivmeldung vom 25.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Grünen haben in der neuesten Forsa-Umfrage in der Wählergunst zugelegt. Laut der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts für RTL und n-tv, die am Samstag veröffentlicht wurde, gewinnen die Grünen im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt hinzu und kommen nun auf 23 Prozent der Stimmen.
Die Union verharrt unverändert bei 28 Prozent und bleibt damit die stärkste politische Kraft. SPD und AfD verlieren dagegen im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen Prozentpunkt und kommen beide auf jeweils 12 Prozent der Stimmen. Die FDP kann dagegen im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt zulegen und kommt auf 9 Prozent der Stimmen. Die Linkspartei bleibt unverändert bei ebenfalls 9 Prozent.
Für eine der sonstigen Parteien würden sich 7 Prozent der Befragten entscheiden. 24 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen. Gegenüber der Bundestagswahl 2017 würden viele der damaligen SPD-Wähler derzeit nicht mehr sozialdemokratisch wählen. Fast die Hälfte dieser SPD-Abwanderer (48 Prozent) würden laut Forsa derzeit die Grünen wählen.
27 Prozent wollen gar nicht wählen, 22 Prozent eine der sonstigen Parteien. Von den CDU-Abwanderern würden 34 Prozent die Grünen wählen, 8 Prozent die AfD. Von den CSU-Abwanderern würden 29 den Grünen und 5 Prozent der AfD ihre Stimme geben. 56 Prozent der Bundesbürger sind laut Forsa der Auffassung, die SPD solle ungeachtet ihrer aktuellen Umfragewerte bei der nächsten Bundestagswahl eine eigene Kanzlerkandidatin oder einen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen. Drei Viertel der SPD-Anhänger (77 Prozent) sind ebenfalls dieser Meinung.
44 Prozent der Befragten sind dagegen. Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) wird am ehesten als geeigneter Kandidat angesehen. 16 Prozent der Bundesbürger und 28 Prozent der SPD-Anhänger sind überzeugt, dass er die Partei am besten in einem Bundestagswahlkampf repräsentieren könnte. Bei den SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans können sich jeweils ein Prozent der Befragten vorstellen, dass sie die Richtigen sind für die Kanzlerkandidatur der SPD.
Auf die offene Frage nach einem geeigneten Kanzlerkandidaten werden von jeweils höchstens drei Befragten außerdem viele Partei-Prominente genannt. Darunter sind Familienministerin Franziska Giffey, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Gesine Schwan, der stellvertretende SPD-Chef Kevin Kühnert, Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann, der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel, die frühere SPD-Chefin Andrea Nahles, Bundesaußenminister Heiko Maas, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, Arbeitsminister Hubertus Heil und der frühere SPD-Chef Martin Schulz.
"Die SPD wird von den Bürgern als `kopflos` wahrgenommen. Der lange Auswahlprozess für die neue Parteispitze hat offenbart, dass die Partei außer den wenigen akzeptierten Landeschefs wie Weil, Dreyer oder Schwesig, die aber alle nicht den Parteivorsitz übernehmen wollten, kaum noch Führungspersonal a
ufzubieten hat", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. So werde das neue Führungsduo weniger als Aufbruch in eine "neue Zeit", sondern "eher als Zumutung empfunden. Entsprechend steigen die SPD-Werte nicht, sondern fallen weiter", so Güllner weiter.
Datenbasis: Für die Erhebung zur Parteipräferenz befragte Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL im Zeitraum vom 20. bis zum 24. Januar 2020 insgesamt 2.507 Personen. Für die Umfrage zur Kanzlerkandidatur der SPD befragte Forsa am 22. und 23. Januar 2020 insgesamt 1.002 Personen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur