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Union diskutiert politische Einmischung der Kirchen

Archivmeldung vom 24.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Freiberg.  Bild: "obs/Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage"
Der Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Freiberg. Bild: "obs/Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage"

Nach der Forderung des bayerischen Finanzministers Markus Söder (CSU), die Kirchen sollten "weniger Politik machen", ist in der Union eine Debatte um die Rolle der Kirchen im Staat entbrannt. "Mehr Kirche, mehr Christen, das geht zulasten von niemandem, wäre aber zum Nutzen aller", schreibt der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff (CDU) in der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Kirchenvertreter würden "gelegentlich mit Einlassungen über das Ziel hinausschießen, aber dies ist mir tausendmal lieber, als dass der `wind of change` der gesellschaftlichen Stimmung immer stärker in die egoistische und einseitig interessengeleitete Richtung dreht".

Deshalb wünsche er sich "eine lautere, wesentlich mutigere Positionierung der Kirchen und Religionsgemeinschaften in unserem Land". Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wies demgegenüber auf "unterschiedliche Rollen und Perspektiven" von Kirche und Staat hin. Zwar sollte sich die Kirche in politische und gesellschaftliche Diskussionen einmischen.

"Die Kirche muss zugleich auch den Auftrag des Staates und sein Handeln akzeptieren", so de Maizière. Und weiter: "Stärker als dem Staat ist es der Kirche möglich, im Namen der Barmherzigkeit und Nächstenliebe andere Schwerpunkte zu setzen und sich bestimmten Personen oder Gruppen besonders zuzuwenden."

Je konkreter und tagespolitischer kirchliche Wortmeldungen seien, "desto mehr werden sie aber auch weniger unterscheidbar zu anderen gesellschaftlichen Debattenbeiträgen". Das müssten die Kirchen berücksichtigen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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