Lehrerpräsident Meidinger rechnet mit weiteren Einschränkungen in der Schule und fordert mehr Ehrlichkeit von der Politik
Archivmeldung vom 26.07.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSollte sich die Prognose von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bewahrheiten und eine vierte Coronawelle im Herbst so hohe Inzidenzwerte wie noch nie nach sich ziehen, dann sieht der Deutsche Lehrerverband große Probleme auf die Schulen zukommen. "Das hieße natürlich, dass es in sehr vielen Klassen Infizierte geben würde, dann würden wieder ganze Lerngruppen oder sogar Jahrgangsstufen in Quarantäne geschickt werden müssen", erklärte der Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger gegenüber der Tageszeitung "nd.DerTag" (Montagausgabe).
An regulären Unterricht wäre dann auf absehbare Zeit nicht zu denken. Von der Politik verspricht sich Meidinger daher mehr Ehrlichkeit. "Es müsste deutlich gesagt werden: Wir wollen zwar alle mehr Präsenzunterricht, aber es gibt Umstände, unter denen wir das möglicherweise nicht erreichen."
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte sich trotz steigender Inzidenzen gegen erneute Schulschließungen ausgesprochen. Dieser Fehler dürfe nicht wiederholt werden, sagte der CDU-Politiker in der vorigen Woche. Für ihn sind offene Schulen wichtig für die Bildungsgerechtigkeit und für die psychische Gesundheit von Kindern und Familien. Auch die Kultusministerkonferenz ist davon überzeugt, dass es im kommenden Schuljahr zu keinen flächendeckenden Schulschließungen kommen wird und der Unterricht weitestgehend im Regelbetrieb läuft.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)