Paus: Hoffen auf neue Erkenntnisse durch Braun-Befragung
Archivmeldung vom 19.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttErstmals seit dem Zusammenbruch des Zahlungs-Dienstleisters Wirecard soll der langjährige Vorstandschef Braun vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss aussagen. Dabei geht es um seine Kontakte zu Politik und Finanzaufsicht und mögliche Verfehlungen der Regierung und ihrer Behörden.
Das Ausschuss-Mitglied Lisa Paus (Bündnis90/Die Grünen) sagte am Donnerstag im Inforadio vom rbb, sie hoffe dabei auf neue Erkenntnisse durch die Befragung Brauns. "Er ist der Mann von außen, der das so hinbekommen hat. Und deswegen glauben wir wirklich, dass er uns sehr authentisch berichten kann, wie Lobbyismus in Deutschland funktioniert und wie leicht offenbar eine Bundesregierung geblendet werden kann, wenn es denn nur Blendung war."
Paus erwartet konkrete Aufklärung: Dem Ausschuss gehe es vor allem um die politische Verantwortung der Bundesregierung, sagte sie. "Wir mussten ja bereits im Sommer feststellen, dass die Bundesregierung sich zwar sehr für Wirecard interessiert hat, aber das nicht in Richtung Aufklärung von Marktmanipulationen, sondern im Gegenteil, dass die Bundesregierung sie eher hofiert hat."
Paus verwies in diesem Zusammenhang auf ein Treffen Brauns mit dem Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Kukies, im Oktober vergangenen Jahres. "Herr Braun muss sich jetzt heute nicht belasten. Aber er kann uns Aufschluss darüber geben, warum Herr Kukies so interessiert war, mit ihm einen Termin zu machen, obwohl es da neue, massive Bilanzvorwürfe gegenüber Wirecard gab."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)