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Minister: Eltern sollen Kinder nicht mit Auto zur Schule bringen

Archivmeldung vom 25.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: GTÜ / pixelio.de
Bild: GTÜ / pixelio.de

Wegen wachsender Verkehrsprobleme vor zahlreichen Schulen fordern Minister mehrerer Bundesländer die Eltern dazu auf, ihre Kinder nicht mehr mit dem Auto zur Schule zu bringen. "Ich appelliere an die Eltern: Lassen Sie, wann immer es möglich ist, das Auto stehen. Nur so kann ihr Kind das richtige Verhalten im Straßenverkehr als Fußgänger lernen", sagte der Vorsitzende der Länder-Verkehrsministerkonferenz, der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD), der "Welt".

Statt die Kinder zu fahren sollten die Eltern mit den Kindern "das richtige Verhalten im Verkehrsalltag" üben. Meyers Parteifreund, der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek, sieht in den sogenannten Elterntaxis mittlerweile eine erhebliche Belastung für die Schulen und die Verkehrssicherheit.

"Drei Viertel aller Grundschulen klagen über Probleme mit Elterntaxis vor den Schultoren. Eltern, die ihre Kinder aus Angst vor Unfällen, aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit mit dem Auto zur Schule fahren, gefährden diese vor den Schulen im schlimmsten Fall selbst", sagte Groschek der Zeitung. Die "chaotischen Verkehrsverhältnisse vor den Schultoren", so Groschek weiter, würden auch zur Gefahr für diejenigen Kinder, die tatsächlich noch zu Fuß gehen.

Zwar müssten Erstklässler an den ersten Tagen auf den Schulwegen von Eltern oder Großeltern begleitet werden, sollten dann aber die Möglichkeit erhalten, "unabhängig und selbstsicher" zu werden. Groschek: "Nicht nur die Schule selbst, sondern auch der Weg dahin ist ein Lernort. Auf dem Schulweg warten nicht nur viele interessante Dinge und neue Erfahrungen auf die Kinder, sondern sie lernen auch, wie man sich richtig im Straßenverkehr bewegt."

Auch die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) plädierte in der "Welt" zum Schuljahresbeginn in der Hauptstadt dafür, "dass Kinder ihren Schulweg auch alleine bewältigen können, wenn dies die Verkehrsverbindungen oder die Nähe zur Schule zulassen. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern den Schulweg üben und auf potentielle Gefahren wie Ausfahrten und Kreuzungen besonders hinweisen."

Damit es direkt vor den Schulen kein Verkehrschaos gibt, sollten diejenigen Eltern, die ihre Kinder mit dem Pkw bringen, nach Ansicht von Scheeres und Groschek die Kinder an sicheren Haltorten in einiger Entfernung von der Schule aussteigen und "die letzten 300 Meter laufen lassen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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