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VDA sieht E-Mobilität von Stromkrise bedroht

Archivmeldung vom 27.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Elektroauto von 1888, die Technik hat sich praktisch bis 2022 offiziell fast nicht verändert (Symbolbild)
Elektroauto von 1888, die Technik hat sich praktisch bis 2022 offiziell fast nicht verändert (Symbolbild)

Foto: Franz Haag
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Präsidentin des Verbands der Deutschen Automobilindustrie Hildegard Müller hat mehr Energiekooperationen gefordert, damit Strommangel und hohe Stromkosten nicht die E-Mobilität in Deutschland ausbremsen. "Die Stromkosten machen uns Sorgen", sagte sie dem Fernsehsender "Welt" dazu.

Müller weiter: "Das wird das nächste große Thema werden. Es wird sehr wahrscheinlich auch knapp werden mit dem Strom, also ich auch hier muss vorausschauend gearbeitet werden." Alleine in Deutschland werde man den für E-Mobilität nötigen Strom nicht produzieren können, befürchtet Müller. Daher brauche es mehr internationale Energiekooperationen: "Deshalb brauchen wir Rohstoff- und Energiepartnerschaften, die uns absichern." Weltweit würden jetzt Flächen verteilt in Afrika, in Lateinamerika, in vielen anderen Regionen. "Und wir brauchen eine engagiertere Handels- und Energieaußenpolitik als es zurzeit der Fall ist. Also hier muss nicht nur geredet werden", so die VDA-Chefin.

"Hier müssen hart Verträge abgeschlossen werden, wir müssen schnell sein, in Handelsabkommen. Deutschland, Europa muss sein Interesse hier auch waren an, wenn wir nicht auf Dauer sonst zum Verlierer werden möchten." Alleine werde man in Deutschland diesen Strombedarf ihres Erachtens nach nicht erzeugen können, "und deshalb muss die Politik hier vorsorglich planen". Auch die Ladeinfrastruktur wachse noch immer nicht schnell genug, so Müller: "Wir müssen viel schneller werden in unserem Planungs- und Genehmigungsverfahren, damit wir hier auch entsprechend aufbauen können. Der Staat muss sich da entschlacken." Das behindere die Akzeptanz von E-Mobilität, so die Branchenvertreterin. "Die Menschen werden natürlich nur umsteigen auf Elektromobilität, wenn sie das Gefühl haben, sie können zu jederzeit an jedem Ort auch ihren Ladebedarf stillen." Die Hälfte der Kommunen in Deutschland habe noch keinen öffentlichen Ladepunkt.

"Wir bekommen jetzt den Masterplan Ladeinfrastruktur, das ist ein richtiger und wichtiger Schritt, aber die Dynamik muss noch sehr zunehmen." Es brauche vor allem mehr Schnellladepunkte, so Müller. "Die Netzausbaupläne der Energieversorger müssen angepasst werden an der hohen Ladebedarf, ich denke zum Beispiel an Autobahnen." Auch dürfe man als Planungsgrundlage nicht länger davon ausgehen, dass private E-Autos im Regelfall in der Garage eines Eigenheims geladen würden: "Nicht jeder hat ein Einfamilienhaus. Die neue Normalität sieht ja so aus, dass Menschen in Mietwohnungen laden möchten und vieles mehr." Deshalb brauche man öffentliche Ladepunkte, öffentliche Flächen. Kommunen, Länder, der Bund müsse hier viel mehr ausweisen. "Es braucht im Prinzip in jeder Stadt, in jeder Kommune einen runden Tisch so zu schauen: welchen Bedarf habe ich, wo habe ich große Arbeitgeber, wo habe ich Einkaufszentren, wo habe ich Einfamilienhäuser und Mietwohnungen und wie kann ich dieses Thema so voranbringen?"

Quelle: dts Nachrichtenagentur



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