NRW-Umweltminister will Betreiber der Wasserwerke zur Sanierung zwingen
Archivmeldung vom 04.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) will die Wasserwirtschaft dazu zwingen, die Wasserwerke in Nordrhein-Westfalen auf den technisch neuesten Stand zu bringen: "Alle Anlagen werden modernisiert", sagt er im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Angesichts von Funden der Industriechemikalie PFT und anderen
neuartigen Schadstoffen wie Medikamentenrückstände oder Hormone in
den Flüssen sieht Uhlenberg Handlungsbedarf bei der Wasserqualität
entlang der Ruhr: "Diese Stoffe stellen uns vor neue
Herausforderungen."
"Zum Start der Sanierung sollen jetzt zunächst 60 Millionen Euro in
die Verbesserung oder Nachrüstung von Aktivkohlefiltern fließen,
sagte Uhlenberg. Dazu hätten sich die Betreiber in einer Vereinbarung
verpflichtet. "Wir werden dies überprüfen. Wenn die Zusagen trotzdem
nicht eingehalten werden, werde ich sie durchsetzen und einem
Wasserwerk notfalls auch die Bude dicht machen."
Uhlenberg bestätigte der WAZ, dass sich die PFT-Belastung in der
Ruhr nicht mehr nur auf ein hochkontaminiertes Feld im Sauerland
beschränkt. Aufgrund von Industrieabwässern stelle sie mittlerweile
in ganz NRW ein Problem dar. Das Ministerium hat 80 Betriebe aus der
Metallindustrie identifiziert, bei denen in den Abwässern der für die
Gesundheit duldbare PFT-Wert von 300 Nanogramm je Liter überschritten
wird. "Es können noch einige Betriebe hinzukommen", so Uhlenberg.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung