Diakonie bemängelt Umsetzung einrichtungsbezogener Impfpflicht
Archivmeldung vom 04.02.2022
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Präsident der Diakonie, Ulrich Lilie, hat Bund und Ländern mangelnde Professionalität bei der Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht Mitte März vorgeworfen. "Die Politik hat dieses Gesetz so schlecht vorbereitet, dass die Unsicherheiten in den Häusern massiv sind", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe).
In vielen Bundesländern sei nicht klar, welche Einrichtungen unter die Impfpflicht fielen und wie die Vorgesetzten mit ungeimpften Mitarbeitern umgehen sollen. "Ich habe selten erlebt, dass ein so wichtiges Gesetz so unprofessionell angegangen wurde", sagte Lilie. Grundsätzlich unterstütze er die Impfpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Es brauche aber dringend bundeseinheitliche Regeln.
"Am Ende spielt dieses Durcheinander noch Demokratiehassern und Impfgegnern in die Hände, das wäre das Schlimmste."
Die Diakonie betreibt bundesweit unter anderem knapp 400 Krankenhäuser und etwa 3.000 Pflegeheime. Nach Angaben Lilies sind zwischen zehn und 15 Prozent der insgesamt 600.000 Beschäftigten der Diakonie nicht geimpft. Personal, das nahe an Patienten und Betreuten arbeite und seine Corona-Impfung nicht nachweise, könne gekündigt oder versetzt werden. Wegen des hohen Krankenstands und zahlreichen Quarantäne-Anordnungen im Zusammenhang mit der Omikron-Welle stünden die Einrichtungen im März vor großen Problemen, so Lilie. Über die offenen Fragen bei der Einführung der Impfpflicht sagte er: "Meine Sorge ist, dass dieses Chaos manche Einrichtungen Schachmatt setzt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur