Wahl: Faeser will mit Instagram und X über Desinformation sprechen
Nach der Einmischung des Multimilliardärs Elon Musk in den deutschen Wahlkampf will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Manager aller relevanten sozialen Plattformen am 22. Januar zu einem Treffen einladen. "Die klare Botschaft wird sein: Alle müssen sich an Recht und Gesetz halten", sagte Faeser der "Süddeutschen Zeitung".
"Es geht darum, unzulässige Einflussnahme auf die Bundestagswahl wie
durch russische Propaganda und Desinformation zu verhindern."
Man
werde die Plattformen auch an ihre Verantwortung erinnern, strafbare
Hasskriminalität wie Morddrohungen zu löschen, sagte die
SPD-Politikerin. Auch KI-generierte Fakes sollten erkennbar gemacht
werden.
Insbesondere an X-Eigentümer Elon Musk übte Faeser
Kritik. "Für mich ist offensichtlich, dass Elon Musk liberale
Demokratien schwächen und Autokraten und Rechtspopulisten stärken will",
sagte sie. "Er attackiert Demokraten in Deutschland, Kanada oder
Großbritannien - und nicht etwa Putin. Das sehen wir sehr kritisch." Der
demokratische Diskurs solle "damit ge- oder sogar zerstört werden",
fürchtet die SPD-Politikerin. "Wir setzen in Europa auf die Stärke des
Rechts, nicht auf das Recht des Stärkeren."
Auch
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck warnt vor Schaden für die
Demokratie. "Wir stecken mitten in einer Informationsrevolution", sagte
er der SZ. "Elon Musk mischt sich mit seiner Kommunikationsmacht in den
deutschen Wahlkampf ein und unterstützt Rechtspopulisten, beiden sind
Wahrheit und Wirklichkeit egal." In Verbindung mit Zuckerbergs "Kotau
vor Donald Trump" sei das beunruhigend.
Man dürfe nicht naiv
sein. "Kein Geschäftsmodell darf unsere Demokratie zerstören", mahnte
Habeck und forderte, dass Europa hier Grenzen setzen solle. "Wir dürfen
nicht zulassen, dass diejenigen, die über die Algorithmen herrschen oder
mit dem nötigen Geld die meiste Reichweite kaufen können, Lüge und
Wahrheit verdrehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur