Bosbach: Umfragen sind "Weckruf für die Union"
Archivmeldung vom 07.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie jüngste INSA-Umfrage, die SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz und seine SPD im Wahltrend vor der Union sehen, hat in der Union und unter Wahlforschern eine Debatte entfacht über eine mögliche Wechselstimmung in Deutschland. CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sagte gegenüber der Zeitung "Bild": "Die entscheidende Frage lautet: Zeichnet sich hier ein Trend ab, der sich verstetigen könnte oder handelt es sich nur um eine Momentaufnahme, kurz nach der Nominierung von Martin Schulz?
Auf keinen Fall sollte die Union diese Zahlen auf die leichte Schulter nehmen. Sie sollten für uns Weckruf und Ansporn sein". Meinungsforscher Hermann Binkert, Chef des Umfrageinstituts INSA, der die jüngste Umfrage im Auftrag von "Bild" erstellte, erklärte: "Die Entscheidung für Martin Schulz hat die Stimmung zugunsten der SPD gedreht.
Es gibt eine Wechselstimmung. Damit ist die Bundestagswahl nicht entschieden, aber sie ist völlig offen." Thomas Petersen vom Allensbach-Institut sagte dagegen auf "Bild"-Anfrage: "Eine ausgeprägte Wechselstimmung ist bisher nicht zu verzeichnen. 46 Prozent der Deutschen wünschen sich eine neue Bundesregierung - ähnlich viele wie 2009, als die SPD ihr historisch schlechtestes Ergebnis einfuhr."
Politik-Berater Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer von Mentefactum, erklärte in "Bild": "Es gibt schon seit einem Jahr eine Art thematische Wechselstimmung: Seither treten die sogenannten `Normalbürger` mit ihren Bedürfnissen stärker in den Vordergrund. Martin Schulz nutzt das geschickt aus und macht die Bedürfnisse dieser Normalbürger zum Thema."
Quelle: dts Nachrichtenagentur