Spahn verteidigt umstrittene Corona-Masken-Beschaffung
Archivmeldung vom 17.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, steht zu seiner Verantwortung als ehemaliger Bundesgesundheitsminister für die Kosten der Maskenbeschaffung in der Frühphase der Corona-Epidemie. Spahn sagte am Mittwoch dem TV-Sender "Welt" beim Republikaner-Parteitag in Milwaukee: "Habe ich als Minister die Entscheidung getroffen? Ja klar, wer denn sonst soll in einer Krise, in einer Notlage die politische Verantwortung und damit auch die Entscheidung übernehmen, wenn nicht der Minister."
Laut Spahn erfolgte die konkrete Preisfestlegung "nach mehrstündigen,
mehrfachen Beratungen mit der Fachabteilung und mit anderen Experten".
Der Ex-Minister weiter: "Wir wollten sicherstellen, dass tatsächlich
auch Masken geliefert werden. Aus heutiger Sicht, ja, war es sehr teuer,
aber die Masken waren dann eben auch da." Im Übrigen wundere er sich
etwas, dass viereinhalb Jahre nach Beginn der Pandemie manch einer
vergessen zu haben scheine, wie es damals gewesen sei: "Wir hatten
absoluten Mangel, alle brauchten Masken. Kliniken, Pflegekräfte haben
gesagt: Wir stellen die Arbeit ein, wenn wir nicht Masken bekommen."
Alle
hätten damals gesagt, auch die Grünen: "Besorgt Masken um jeden Preis,
im Sinne des Wortes. Keiner hat gesagt: Seid dabei besonders sparsam.
Und das haben wir gemacht", so der CDU-Politiker.
Spahn nahm
damit zu Vorwürfen Stellung, er habe im März 2020 als Minister gegen die
Empfehlung seines Hauses den Preis für Masken auf 4,50 Euro festgelegt -
50 Prozent über dem von der Fachabteilung empfohlenen Preis von drei
Euro. Dadurch soll die Beschaffung der Masken um fast 470 Millionen Euro
teurer geworden sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur