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Kommunen gegen SPD-Forderung nach kostenfreie Kitas

Archivmeldung vom 29.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Jürgen Frey / pixelio.de
Bild: Jürgen Frey / pixelio.de

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat im sich zuspitzenden Wahlkampf vor unerfüllbaren Forderungen beim Ausbau von Kitas gewarnt. Speziell die SPD-Forderung nach kostenloser Betreuung in Kindertagesstätten sei in absehbarer Zeit nicht umsetzbar, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Der politische Ansatz, selbst gutverdienende Eltern von den Kindergartengebühren zu befreien, ist falsch", sagte Landsberg. Die Elternbeiträge in Höhe von jährlich rund 3,8 Milliarden Euro seien besser investiert in Qualität und Ausbau der Kinderbetreuung. Das käme vielen Eltern entgegen, die an qualitativ hochwertigen Angeboten für ihre Kinder interessiert seien.

Landsberg verwahrte sich dagegen, dass Bundespolitiker im Bereich der Kinderbetreuung ohne Gegenfinanzierung zusätzliche Leistungen versprechen, die nicht in die Zuständigkeit des Bundes fallen und letztlich von den Kommunen verwirklicht werden müssen. Der Städte-und Gemeindebund forderte Bund und Länder auf, zusammen mit den Kommunen einen Masterplan für die Kindertagesbetreuung zu entwickeln und dafür zugleich eine neue finanzielle Grundlage zu schaffen.

Die jüngste Forderung der Bertelsmann-Stiftung, mehr Betreuerinnen und Betreuer in Kitas einzustellen, nannte Landsberg unrealistisch. "Es fehlt schlichtweg an dem notwendigen Fachpersonal", sagte der Verbandsvertreter. Er sprach von einem "enormen Personalbedarf", der bis zum Jahr 2025 auf bundesweit insgesamt mindestens 260.000 zusätzliche pädagogische Fachkräfte, Leitungen und Tagespflegepersonen anwachsen wird. "Diese Fachkräfte sind nicht vorhanden und können auch nicht kurzfristig ausgebildet werden", betonte Landsberg.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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