Lindner stoppt höhere Beitragsbemessungsgrenze
Archivmeldung vom 26.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) blockiert die von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplante starke Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung. Das Finanzministerium habe die entsprechende Verordnung vorerst gestoppt, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf "Regierungskreise".
Es liefen nun Gespräche in der Bundesregierung über das weitere Vorgehen.
Die
Beitragsbemessungsgrenzen legen fest, bis zu welcher Gehaltshöhe
Beiträge für die Sozialversicherungen gezahlt werden müssen. Sie werden
jedes Jahr angepasst. Heils Verordnungsentwurf sieht vor, die Grenze im
kommenden Jahr stark anzuheben. Dadurch müssten Gutverdiener deutlich
mehr zahlen.
Aus Sicht des Finanzministeriums steht dies im
Widerspruch zu den im Wachstumspaket von der Ampel geplanten
Steuerentlastungen. Mit dem vom Arbeitsministerium vorgelegten Entwurf
"würden die entlastenden Effekte der Maßnahmen der Wachstumsinitiative
konterkariert werden", heißt es in einem Vermerk des Finanzministeriums,
über den die Zeitung berichtet. "Letztlich würde ein Teil der mit dem
Steuerfortentwicklungsgesetz bereitgestellten Mittel zu Gunsten der
privaten Nachfrage abgeschöpft und in die Einnahmeseite der
Sozialversicherungen umgelenkt werden."
Das Finanzministerium
stört sich zudem grundsätzlich an den Berechnungsmethoden und will
Änderungen durchsetzen, wie aus dem Papier hervorgeht. Die
"Fortschreibungssysteme" für den Ausgleich der kalten Progression bei
der Steuer und für die Anpassung der Beitragsbemessungsgrenzen müssten
"konsistent zueinander ausgerichtet werden", heißt es in dem Papier.
Bisher richtet sich die Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze nach der
Lohnentwicklung. Das Finanzministerium schlägt nun vor, stattdessen
"auch die Bemessungsgrenzen mit der Inflationsrate fortzuschreiben."
Zudem müsse es bei der kalten Progression ebenfalls - wie bei der
Beitragsbemessungsgrenze - einen "gesetzlich verankerten grundsätzlichen
Automatismus" geben, heißt es in dem Papier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur