EVP-Agrarexperte Goepel: Widerstand gegen EU-Pläne zu Warnhinweisen auf Bier- und Weinflaschen
Archivmeldung vom 25.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlNach dem angekündigten Widerstand aus Bayern gegen Pläne der EU-Kommission für abschreckende Warnhinweise auf Bier- und Weinflaschen, gibt es auch Kritik aus dem EU-Parlament. Lutz Goepel, agrapolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, lehnt den Vorstoß von EU-Verbraucherschutzkommissar Markos Kyprianou als "unsinnig und überflüssig" ab.
"Das ist doch eine typische Überreaktion. Man schert hier alle
Alkoholika über einen Kamm, ohne nationale und kulturelle
Besonderheiten zu beachten", kritisiert der CDU-Abgeordnete aus
Sachsen im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe). So sei Wein ein jahrhundertealtes Kulturgut,
dass bei mäßigem Genuss mit den Gefahren des Rauchens nicht zu
vergleichen sei.
Goepel, der auch Mitglied im EU-Landwirtschaftsausschuss ist,
sieht zudem die Anstrengungen für eine europaweit einheitliche
Weinmarktordnung in Gefahr. "Die Pläne des
EU-Verbraucherschutzkommissars konterkarieren alle Anstrengungen, die
Weinbauern besonders in Südeuropa zu mehr Qualität statt Masse zu
motivieren", so Goepel. Er lehne deshalb die Warnhinweis-Pläne
rundweg ab und sehe auch erheblichen Widerstand im EU-Parlament.
Nach den Vorstellungen des EU-Verbraucherschutzkommissars Markos Kyprianou sollen künftig in der Europäischen Union alle alkoholischen Getränke mit abschreckenden Warnhinweisen versehen werden. Ähnlich wie auf Zigarettenschachteln sollen dann auch Wein- und Bierflaschen mit ensprechenden Etiketten versehen werden. Kyprianou will im September ein entsprechendes Konzept vorlegen.
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung