Philologenverband: Digital-Offensive des Bundes bringt keine großen Effekte
Archivmeldung vom 13.10.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Philologenverband hat die Digital-Offensive des Bundesbildungsministeriums an 40 000 Schulen grundsätzlich begrüßt, erwartet aber keine großen Effekte. Das Hauptproblem in den Klassen sei nicht eine mangelhafte WLAN-Anbindung, sondern der massenhafte Ausfall von Computern, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Rund ein Drittel der Geräte sei nicht einsatzfähig, weil es an Wartung durch IT-Experten fehle und Lehrer diese Aufgabe in ihrer Freizeit erledigen müssten. Problematisch bei dem Plan von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) sei auch, dass fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung locker gemacht würden.
Aber für die noch dringendere Sanierung von maroden Schulgebäuden oder deren behindertengerechten Ausbau stünden keine Mittel zur Verfügung. Mit einem Prozent der von Wanka bereitgestellten Summe könnte ferner die dringend notwendige Leseförderung finanziert werden. Hier gebe es bei den Schülerinnen und Schülern massive Defizite, beklagte Meidinger.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)