Steuerexperte kritisiert Bundesfinanzministerium
Archivmeldung vom 12.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Steuerexperte Christoph Spengel von der Universität Mannheim erwartet, dass der Schaden durch dubiose Cum-Ex-Geschäfte weitaus höher ausfallen wird. "Der Wert von 5,3 Milliarden Euro ist nicht endgültig", sagte er dem "Mannheimer Morgen" und nahm damit Bezug auf die ersten offiziellen Zahlen des Bundesfinanzministeriums.
Spengel geht in seinen Schätzungen von mindestens zehn Milliarden Euro Schaden aus. Dem Bundesfinanzministerium machte der Ökonom harsche Vorwürfe. "Es hat die vergangenen Jahre schlampig gearbeitet." Ein Finanzministerium müsse schließlich wissen, wie viele Steuern es einnimmt und wie viel es erstattet hat. Bei Cum-Ex-Geschäften haben sich Banken und Börsenhändler bei Aktiengeschäften eine von ihnen nur einmal gezahlte Kapitalertragsteuer auf Dividendenerlöse gleich mehrmals vom Staat erstatten lassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur