Röttgen setzt wegen Corona-Krise Kampagne vorläufig aus
Archivmeldung vom 15.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer CDU-Politiker Norbert Röttgen setzt wegen der Corona-Krise seinen Wahlkampf um den CDU-Vorsitz aus. "Bei aller Bedeutung, die die Zukunft der CDU für die Zukunft des Landes hat, müssen jetzt alle Fragen des Wohls einer Partei zurückstehen gegenüber dem Wohl des Landes. Meine Kampagne hat deshalb Pause", sagte er der "Bild am Sonntag".
Röttgen warnte: "Auf Deutschland kommt eine Dreifach-Krise zu. Die Corona-Epidemie trifft mit einem Wirtschaftsschock und einem ungelösten Flüchtlingsdrama zusammen. Eine solche Ballung von Problemen hat es in unserem Land seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht gegeben." Es müsse jetzt alles dafür getan werden, diese Krise zu lösen. "Es gibt jetzt neue Prioritäten. Ein parteiinterner Wettbewerb zählt nicht mehr dazu."
Auch privat hat Röttgen aus der Krise Konsequenzen gezogen: "Ich habe zum Beispiel gemeinsam mit meiner Schwester, die Arzthelferin ist, beschlossen, dass ich meine Eltern vorläufig nicht besuchen werde. Beide sind über 80. Als jemand, der mit vielen Menschen Kontakt hat und fliegt, bin ich für sie ein Risiko." Eine Schließung des Bundestags hält der Außenpolitiker derzeit für falsch: "Das Parlament sollte die letzte Einrichtung im Land sein, die schließt." Zwar sei es zutreffend, dass Politiker durch ihre vielen Kontakte Hochrisikopersonen seien: "Aber ich halte es für ganz wichtig, dass in einer nationalen Krise die demokratischen Institutionen des Landes aufrecht erhalten werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur