Gesine Schwan zu Köhlers Berliner Rede
Archivmeldung vom 26.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie SPD-Kandidatin für das Bundespräsidentenamt, Gesine Schwan, hat sich für eine grundsätzliche Analyse der gegenwärtigen Wirtschaftskrise ausgesprochen und damit indirekt Kritik an der Berliner Rede des Amtsinhabers Horst Köhler geübt.
Dessen Appelle an die Moral der Handelnden seien wirkungslos, solange nicht die wahren Ursachen der Krise offengelegt worden seien. Gegenüber der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische sagte sie: "Die Konkurrenz durchzieht heute alle Bereiche der Menschen bis ins Private. Wir begreifen uns gegenseitig immer als Konkurrenten, nicht als Kooperateure und sehen die Gesellschaft nur in den Kategorien von Gewinnern und Verlierern. Die Folge ist, dass das soziale Netz zerreißt und die Solidarität leidet." Schwan sagte, sie werde nach ihrer möglichen Wahl am 23. Mai ein internationales Expertengremium aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammenrufen, um eine global gültige Definition des Gemeinwohls und der sozialen Verantwortung zu erarbeiten, um einen Weg aus der kulturellen Krise zu finden.
Vizekanzler Steinmeier kritisiert Bundespräsident Horst Köhler
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier wehrt sich gegen den Vorwurf von Bundespräsident Horst Köhler, der den beiden Parteien der Großen Koalition "Schaukämpfe" vorgeworfen hatte. "Er mag alle Parteien gemeint haben, ich ziehe mir diesen Schuh allerdings nicht an", sagte der Vizekanzler der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). "Wir kämpfen für eine Belebung der Konjunktur, für klare Finanzmarktregeln und für Maßnahmen, die Arbeitsplätze sichern: Das hat nichts mit Schaukämpfen zu tun, das ist Verantwortung. Dafür wird eine Regierung gewählt."
Quelle: Neue Westfälische