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Bürokratie verschlingt 13 Prozent der Ausgaben in der Pflegeversicherung

Archivmeldung vom 13.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ExtremNews
Bild: ExtremNews

Rund 13 Prozent der Gesamtausgaben bei der Pflegeversicherung gehen auf die Bürokratie zurück. Nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" betragen die Lohn- und Sachkosten allein für die Pflegedokumentation rund 2,7 Milliarden Euro im Jahr. Das Blatt beruft sich dabei auf eine vom Bundeskanzleramt in Auftrag gegebene Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes.

Demnach verbringt eine Fachkraft im Pflegeheim allein sechs Stunden und 26 Minuten damit, einen pflegebedürftigen Neuzugang zu dokumentieren. Bei 50 Neuaufnahmen im Jahr summiert sich der Aufwand auf acht volle Arbeitswochen. Die Dokumentationspflichten für jeden Pflegebedürftigen nehmen darüber hinaus 16 Minuten pro Tag in Anspruch. Bei 100 Heimbewohnern sind das für einen Pfleger bereits 26 Arbeitsstunden. Die damit insgesamt verbundenen Kosten im Umfang von 2,7 Milliarden Euro liegen mehr als doppelt so hoch wie die Leistungsverbesserungen im Rahmen der geplanten Pflegereform. Dafür sind 1,1 Milliarden Euro veranschlagt.

Die statistischen Erkenntnisse zeigten, dass der Dokumentationsaufwand in der Pflege viel zu hoch sei, sagte der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (BPA), Bernd Meurer, dem Blatt. Dies müsse endlich auch gesetzliche Konsequenzen haben. "Wenn es uns gelänge, diesen Aufwand um die Hälfte zu reduzieren, dann entspräche dies mehr als dem finanziellen Volumen der geplanten Pflegereform", so Meurer.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)

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