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Gröhe nennt Plattform für Juden in der AfD "unverständlich"

Archivmeldung vom 27.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hermann Gröhe (2017)
Hermann Gröhe (2017)

Foto: © Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Unionsvize Hermann Gröhe hat Verständnis für das Entsetzen jüdischer Repräsentanten über eine Plattform "Juden in der AfD" geäußert. "Die Entscheidung für die Mitgliedschaft in einer Partei, die die Verharmlosung nationalsozialistischen Unrechts und antisemitischer Töne in ihren Reihen duldet, ist für mich ohnehin nicht nachzuvollziehen, bei Juden aber ganz besonders unverständlich", sagte der CDU-Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Der religionspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Lars Castellucci, erinnerte an die Verfolgung von Jüdinnen und Juden durch Nationalsozialisten. "Dafür, dass sich jetzt eine jüdische Plattform in einer Partei formieren soll, die selbst Nazis in ihren Reihen hat, habe ich kein Verständnis", sagte der SPD-Politiker. Der FDP-Religionspolitiker Stefan Ruppert bezweifelte das Ergebnis der geplanten Plattform-Gründung. "Der Versuch, sich mit einer jüdischen Vorfeldorganisation gegen den wohlbegründeten Vorwurf antisemitischer Tendenzen reinzuwaschen, ist so durchsichtig, dass er sicher scheitern wird."

Die Grünen schlossen sich den Warnungen von Vertretern jüdischer Gemeinden ausdrücklich an. "Die AfD ist mit ihrer intoleranten, selbstgerechten, pseudopatriotischen Agenda und als eine religiöse Minderheiten stigmatisierende und diskriminierende Partei eine Gefahr für uns alle", sagte Grünen-Religionspolitiker Konstantin von Notz. Die Linken-Religionspolitikerin Christine Buchholz versicherte, "weiter gemeinsam mit jüdischen und muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gegen die menschenverachtende Politik der AfD vorgehen" zu wollen.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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