Lauterbach verteidigt geplanten Online-Atlas für Krankenhäuser
Archivmeldung vom 21.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den geplanten Online-Atlas für Krankenhäuser gegen Kritik verteidigt. Derzeit lasse man die Menschen bei der wichtigen Frage, in welche Klinik sie am besten gehen sollten, alleine, sagte er am Donnerstag bei der Einbringung des sogenannten "Krankenhaustransparenzgesetzes" in den Bundestag.
Die "Transparenz", die das Gesetz bringe, sei "längst überfällig", so
der Minister: "Wir können die Menschen nicht länger mit dieser
existenziellen Frage alleine lassen." Das Argument, dass die Pläne zu
mehr Bürokratie führen könnten, will Lauterbach nicht gelten lassen:
"Das ist einfach falsch", sagte er. Die notwendigen Daten seien alle
vorhanden, es sei aber "traurig", dass man sie nie veröffentlicht habe.
Auch Kritik, wonach die kleinen Häuser benachteiligt würden, sei falsch:
"Wir vergleichen nicht Äpfel mit Birnen, sondern wir berücksichtigen
die Schweregrade", so Lauterbach.
Zudem veröffentliche man nicht
nur die Größe der Klinik, sondern auch die Qualität der Versorgung.
"Das heißt, ich kann dann sehen: Das ist eine kleine Klinik, die macht
aber das, was sie kann." Das sei dann "transparent" und helfe auch den
kleinen Kliniken auf dem Land und auch den Fachkliniken, sagte der
SPD-Politiker. Durch das Gesetz sollen Patienten zukünftig erkennen
können, welches Krankenhaus in ihrer Umgebung welche Leistungen anbietet
und wie die Kliniken in Bezug auf ärztliches und pflegerisches Personal
ausgestattet sind.
Das Bundesgesundheitsministerium will dafür
ab dem kommenden Jahr ein entsprechendes Verzeichnis veröffentlichen.
Die Krankenhäuser sollen verpflichtet werden, dem Institut für das
Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) künftig ergänzende Angaben zu
übermitteln: Zuordnung von Leistungen zu Leistungsgruppen, Standortbezug
bei Diagnosen und Prozeduren, Daten zum Pflegepersonal sowie Daten zum
ärztlichen Personal. Zudem wird das InEK verpflichtet, die bei ihm
vorhandenen Daten sowie Auswertungen an das Institut für
Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) zu
übermitteln. In dem Online-Atlas sollen die Krankenhäuser
Versorgungsstufen (Level) zugeordnet werden: Vorgesehen sind Level der
Stufen 1 bis 3 sowie eigene Level für Fachkrankenhäuser und
sektorenübergreifende Versorger (Level F und Level 1i).
Quelle: dts Nachrichtenagentur