Inge Höger: Krieg macht krank
Archivmeldung vom 26.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Die neue Dunkelzifferstudie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrangehörigen, die im Auslandseinsatz waren, spricht all den glänzenden Werbebroschüren der Bundeswehr Hohn und führt noch einmal vor Augen: Krieg macht krank, selbst wenn man ihm scheinbar gesund entronnen ist", kommentiert Inge Höger, abrüstungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die neue Dunkelzifferstudie zu Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) bei Bundeswehrangehörigen. Danach wird nur höchstens jede fünfte psychische Erkrankung von Bundeswehrangehörigen nach dem Einsatz behandelt.
Höger weiter: "An den Folgen von Kriegseinsätzen wie in Afghanistan leiden nicht nur Bevölkerung und Umwelt in den Einsatzgebieten, sondern auch die Soldaten und Soldatinnen und ihre Gesundheit. Das destabilisiert Familien und stellt auch die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die Regierung muss dieses Problem endlich ernst nehmen. Die Studie muss zur Konsequenz haben, dass Union und SPD in ihren Koalitionsgesprächen die Auslandseinsätze der Bundeswehr grundsätzlich in Frage stellen.
Auch der Ansatz des Bundeswehrbeauftragten, Hellmut Königshaus (FDP), geht in die völlig falsche Richtung. Er hatte angesichts der mit 20 Prozent hohen Zahl von Bundeswehrangehörigen, die bereits vor Beginn des Einsatzes psychisch krank sind, ein Früherkennungsverfahren gefordert, das sicherstellt, dass nur 'gesunde' Soldatinnen und Soldaten an die Front geschickt werden. Auch quasi 'handverlesene' Soldatinnen und Soldaten sind nicht vor den krank machenden Wirkungen des Einsatzes geschützt. Der beste Schutz der Soldaten und Soldatinnen vor PTBS und anderen psychischen Erkrankungen ist es, sie nicht mehr in Kriegseinsätze zu schicken."
Quelle: Fraktion DIE LINKE. (ots)