Auch Gewerkschaften offen für Impfpflicht
Archivmeldung vom 02.12.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zeigt sich offen für eine allgemeine Corona-Impfpflicht und fordert von der Bund-Länder-Konferenz an diesem Donnerstag eine bundesweite 2Gplus-Regelung für das öffentliche Leben.
DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Es braucht klare Absprachen, damit die Menschen durch unterschiedliche Vorgehensweisen in den Ländern nicht weiter verunsichert werden." Einschränkungen sollten nach den Worten von Hoffmann je nach regionaler Corona-Gefahrenlage ausdifferenziert werden. Zugleich müsse eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern gelten, "wann genau welche Maßnahmen zu ergreifen sind".
Hoffmann plädierte für eine bundesweite 2Gplus-Regelung. Er betonte: "Die Testungen werden leider auch für Geimpfte und Genesene notwendig sein, weil auch sie nicht vollends sicher vor Infektionen geschützt sind. Außerdem muss die 3G-Regelung in der Arbeitswelt eingehalten werden."
Mit Blick auf eine Impfpflicht forderte Hoffmann eine sachliche und offensive Debatte mit dem Ziel, einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu sichern. Daraus müssten dann die "Konsequenzen gezogen und Vorbereitungen für eine allgemeine Impfpflicht getroffen werden". Der Gewerkschafter betonte, die Meinungen darüber, "ob die allgemeine Impfpflicht geboten ist oder nicht, gehen in der Bevölkerung, aber auch in den Gewerkschaften weit auseinander". Im Kern müsse abgewogen werden, ob eine Impfpflicht verhältnismäßig und eine geeignete Maßnahme sei, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Kurzfristig sei eine Impfpflicht keine Lösung für die aktuellen Probleme. Sie könne nach Einschätzung fast aller Experten aber ein wirksames Instrument sein, "um im kommenden Jahr eine fünfte Infektionswelle zu verhindern".
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)