Wagenknecht will Social-Media-Gesetz nach australischem Vorbild
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht spricht sich für ein gesetzlich geregeltes Mindestalter für die Social-Media-Nutzung nach australischem Vorbild aus. "Wir dürfen unsere Kinder nicht länger schutzlos den Social-Media-Plattformen aussetzen", sagte Wagenknecht dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Diese Plattformen schadeten "der geistigen Entwicklung und psychischen
Gesundheit der Kinder und dadurch am Ende der gesamten Gesellschaft".
"Deshalb will das BSW ein Social-Media-Gesetz ähnlich wie in
Australien."
Dort war in der vergangenen Woche ein
Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige verabschiedet worden.
Plattformen wie Tiktok, Facebook, Instagram oder X/Twitter werden mit
dem Gesetz verpflichtet, sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche
unter 16 ihre Dienste nicht nutzen können - ansonsten drohen den
Plattformen hohe Strafen.
Die Einführung eines derartigen
Gesetzes werde eine Forderung im Bundestagswahlprogramm des BSW, die
Partei wolle das auch zu einem Wahlkampfthema machen, so Wagenknecht.
"Es ist bemerkenswert, dass 77 Prozent der Deutschen laut jüngster
Umfrage eine Regelung wie in Australien begrüßen", sagte sie unter Bezug
auf eine Umfrage des Instituts Yougov unter etwa 2.000 Befragten aus
der vergangenen Woche. "Hier hat die Politik offenbar ein Problem viel
zu lange übersehen, vielleicht auch, weil einigen der Mumm fehlt, die
Internet-Giganten an die Leine zu legen."
Es sei wichtig, dass
die Debatte jetzt Deutschland erreiche, die aktuellen Regelungen seien
unzureichend. "Es geht nicht darum, Jugendlichen das Smartphone
wegzunehmen, aber es braucht klare Regeln und Schutz. Die Tech-Konzerne
müssen wie in Australien in die Verantwortung genommen werden", sagte
die Namensgeberin des Bündnisses Sahra Wagenknecht. "Über die genaue
Altersgrenze und die konkrete Ausgestaltung sollten Experten beraten."
Klar sei nur, dass die nächste Bundesregierung "endlich Kinder und
Jugendliche vor den Schattenseiten der Digitalisierung schützen" müsse.
Quelle: dts Nachrichtenagentur