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Kirsch: Respekt vor der Entscheidung Guttenbergs

Archivmeldung vom 01.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Ulrich Kirsch Bild: dbwv.de
Ulrich Kirsch Bild: dbwv.de

Mit Respekt nimmt der Deutsche BundeswehrVerband den Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zur Kenntnis. Der Bundesvorsitzende Oberst Ulrich Kirsch: "Offenbar hat die Plagiatsaffäre in den letzten Tagen und Stunden die Reformbestrebungen für die Bundeswehr derart überlagert, dass keine vernünftige Sacharbeit mehr möglich war."

Ausdrücklich dankt Kirsch dem scheidenden Minister: "Karl-Theodor zu Guttenberg hat die Streitkräfte und besonders den Einsatz in Afghanistan nachhaltig in das Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit gerückt." Mit Blick auf die Nachfolge mahnt Kirsch die konsequente Fortsetzung der gerade begonnenen Bundeswehrreform auf der Grundlage einer gründlichen Bestandsaufnahme der bisherigen Reformschritte an. Dabei müsse ein besonderes Augenmerk auf die Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr gelegt werden. Kirsch weiter: "Auch der neue Verteidigungsminister muss für eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Streitkräfte kämpfen."

Wolffsohn: Guttenbergs Rücktritt war überfällig

Der Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sei "überfällig" gewesen, sagte Michael Wolffsohn, Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehruniversität München, dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). "Ein Ministerium, das Soldaten in den Krieg schickt, muss eine überzeugende ethische Grundlage haben, angefangen beim Spitzenpersonal." Nach dem Bekanntwerden von Guttenbergs Plagiats-Affäre habe jedoch eine "ethische Lücke" geklafft. Im Umgang mit Guttenberg habe sich nicht nur "der Wissenschaftsbetrieb disqualifiziert", sagte Wolffsohn. "Beschädigt ist auch die gelebte Glaubwürdigkeit von Bürgerlichkeit in den Unionsparteien", sagte Wolffsohn. Bürgerliche Tugenden wie Anstand und Ehrlichkeit müssten vorgelebt werden. Er sei dankbar, dass dies wenigstens einige CDU-Politiker wie Norbert Lammert, Annette Schavan und Kurt Biedenkopf klar thematisiert hätten.

An den Universitäten müsse nun "dringend ein Selbstklärungsprozess stattfinden", forderte Wolffsohn. "Bei der Verleihung von Doktor-, Ehrendoktor- und Honorarprofessorwürden darf es nicht wie beim Brezelbacken zugehen." Guttenberg sei ja "nicht der erste und mit Sicherheit auch nicht der letzte Prominente gewesen, dem akademische Titel nachgeworfen werden". Hier müssten sich, unabhängig von der Causa Guttenberg, "viele Universitäten an die Nase fassen". Auch an der Bundeswehr-Universität in München habe es entsprechende Ansinnen von Politikern und anderen Prominenten gegeben, diese seien aber auch von ihm selbst "konsequent abgewiesen" worden. Die Bundeswehr sieht Wolffsohn nicht beschädigt. "Die kann ja nichts für die Minister, die ihr vorgesetzt werden", sagte Wolffsohn.

Quelle: DBwV Dt. BundeswehrVerband & Der Tagesspiegel

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