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Glück: Keine Übereinstimmung darin, was unsere prägende Kultur ist

Archivmeldung vom 12.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Alois Glück / Bild: Michael Lucan, de.wikipedia.org
Alois Glück / Bild: Michael Lucan, de.wikipedia.org

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück (CSU), verlangt in der vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) angestoßenen Debatte über Zuwanderung und mangelhafte Integration von der Politik "klare Führung" und vermisst Übereinstimmung darin, "was unsere prägende Kultur ist".

Glück sagte dem Tagesspiegel (Mittwochausgabe) das Thema sei im Hinblick auf den Islam "angstbesetzt, entsprechend defensiv und ängstlich geht die Politik damit um". In der globalisierten Welt seien die Wanderungsbewegungen weltweit "und sie werden noch zunehmen - durch Klimawandel ebenso wie durch politische Instabilitäten".

Mit dieser Entwicklung müsse "realistischer" umgegangen werden, Politik müsse sie auch wirklich gestalten wollen. "Mit dem Islam trifft eine in sich zumindest scheinbar sehr gefestigte Gesinnungsgemeinschaft auf eine im Inneren zutiefst verunsicherte Gesellschaft. Das Wichtigste ist, dass wir selber eine bessere Beziehung zu unserer Kultur und Identität bekommen - und nicht durch Abgrenzungsstrategien unsere eigene Unsicherheit überspielen." Die Bedienung von Ängsten schaffe "zwar vordergründig Resonanz", verspiele jedoch "jede Gestaltungskraft". Ängste politisch zu vermarkten, sei "immer kurzsichtig", kritisierte Glück. Eine solche Politik könne nur reagieren, aber niemals gestalten. Als größte Gefahr für unsere Kultur bezeichnete Glück "nicht irgendeinen Druck von außen", sondern "die Kommerzialisierung aller Lebensbereiche".

Quelle: Der Tagesspiegel

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