Zentralrat der Juden fordert von "Fridays for Future" Umbenennung
Archivmeldung vom 27.10.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićJosef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, fordert von Luisa Neubauer und der deutschen "Fridays for Future"-Organisation einen Kurswechsel. Grund sind Statements der internationalen "Fridays for Future"-Organisation, die teilweise als antisemitisch gesehen werden, sowie die Positionierung von Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Der "Bild" sagte Schuster: "Ich erwarte von Luisa Neubauer und Fridays for Future Deutschland eine wirkliche Abkoppelung, eine Namensänderung der Organisation und den Abbruch jeglicher Kontakte zu Fridays for Future International. Wenn Luisa Neubauer ihre Worte vom Brandenburger Tor ernst meint, wo sie sich entsetzt über den weltweiten Antisemitismus zeigte und auch die besondere Verantwortung Deutschlands für Israel betonte, dann muss sie sich endlich lossagen von dieser Organisation."
Dabei dürfe es nicht bei "Worten oder fadenscheinigen Erklärungen, wie wenig man miteinander zu tun hätte", bleiben. Schuster weiter: "Von Fridays for Future International erwartet man nichts anderes mehr, als krude Geschichtsverdrehung, Dämonisierung Israels und nun auch noch Verschwörungsideologie. Das gilt mittlerweile auch für Greta Thunberg." In ihrem Beitrag vom Mittwoch behauptet "Fridays for Future"-International, die Medien seien "von imperialistischen Regierungen finanziert, die hinter Israel stehen". Die ermordeten Israelis werden mit keinem Wort erwähnt. Die getöteten Palästinenser werden als "Märtyrer" bezeichnet. Greta Thunberg hatte sich zuvor nach tagelangem Schweigen über den Mord an mehr als 1.400 Israelis mit Gaza solidarisiert. Auch von den Grünen kommt deutliche Kritik. Marcel Emmerich, Obmann der Grünen im Innenausschuss, sagte der "Bild": "Fridays For Future fällt auf internationaler Ebene leider immer wieder mit krass antisemitischen Positionen auf. Der Post ist ein neuer Tiefpunkt, da er die brutalen Angriffe gegen Israel vollkommen ignoriert."
Während der deutsche FFF-Ableger Antisemitismus verurteile, "verbreitet die internationale Bewegung übelste antisemitische Verschwörungstheorien gegen Medien, sodass einem nur schlecht werden kann", so Emmerich. Marlene Schönberger, Berichterstatterin der Grünen-Fraktion für jüdisches Leben in Deutschland kritisiert die internationale "Fridays for Future"-Organisation: Es sei "schockierend, dass ausgerechnet die globale FFF-Bewegung solche klar antisemitischen Positionen bezieht. Das wird besonders deutlich, wenn von einer `zionistisch beeinflussten Medienwelt` gesprochen wird." Das seien "klassische Mythen antisemitischer Propaganda".
Quelle: dts Nachrichtenagentur