Grüne Spitzenkandidatin Künast will Berlin zehn Jahre regieren
Archivmeldung vom 03.09.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Spitzenkandidatin der Grünen für die Berliner Abgeordnetenhauswahl, Renate Künast, will die Hauptstadt ein ganzes Jahrzehnt regieren: "Mein Ziel sind zehn Jahre Regierende Bürgermeisterin - dann wäre ich 65. Ein schöner Zeitraum", sagte Künast "Bild am Sonntag". Ungeachtet sinkender Umfragewerte setzt Künast darauf, die SPD bei der Wahl am 18. September noch zu überholen. "Wir wollen die Nummer Eins werden und die Regierende Bürgermeisterin stellen." Nach den jüngsten Wahlumfragen liegt die SPD in der Hauptstadt bei gut 30 Prozent, die Grünen bei rund 20 Prozent.
Im Falle einer Wahlniederlage will Künast Fraktionsvorsitzende im Bundestag bleiben und nicht in die Berliner Politik wechseln: "Ich werde nicht Stellvertreterin von Wowereit und er nicht Stellvertreter von mir. Aber ich garantiere Ihnen eines: Wenn ich Bürgermeisterin werde, bleibe ich fünf Jahre und kandidiere gern auch ein zweites Mal." Dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit warf Künast in diesem Zusammenhang vor, "doch nur noch für zwei Jahre" zu kandidieren.
Künast: "SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hat in dieser Woche die Katze aus dem Sack gelassen: Wowereit soll die Berlin-Wahl gewinnen, um 2013 Kanzlerkandidat der SPD zu werden. Es geht also um zwei Jahre Wowereit oder fünf Jahre Künast." Zu den schlechten Umfragewerten ihrer Partei sagte die Spitzenkandidatin: "Ich habe gelernt, dass ein Rennen an der Ziellinie endet. Das Rennen zwischen SPD und uns geht jetzt über ein Jahr. Ich bemerke, die Nervosität bei der SPD. Deren Wahlkampf richtet sich ausschließlich und frei von Themen gegen die Grünen und Renate Künast. Das wäre ganz anders, wenn die Sache schon entschieden wäre." Die Grünen seien selbst bei den höchsten Umfragewerten immer besonnen geblieben, so Künast. "Bei der letzten Wahl in Berlin hatten wir 13 Prozent, selbst die niedrigsten Werte in einzelnen Umfragen würden ein Rekordergebnis bedeuten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur