Niedersachsens Agrarministerin: Habe Angst, dass Bauernprotest zu radikal wird
Archivmeldung vom 04.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttNiedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast ist besorgt, dass der Bauernprotest in Deutschland radikaler werden könnte. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte die CDU-Politikerin, die Wortwahl führender Köpfe hinter der Bauernbewegung "Land schafft Verbindung" stimme sie nachdenklich. "Natürlich habe ich Angst, dass das zu radikal wird. Dass es in diese Richtung geht, zeigen ja Wortmeldungen in Netzwerken."
In Videobeiträgen hatten Organisatoren der Graswurzelbewegung zuletzt beispielsweise erklärt: "Entweder wir sterben, oder wir wehren uns." Agrarministerin Otte-Kinast mahnte in der "NOZ": "Wenn ,Land schafft Verbindung' so weitermacht, erreicht die Bewegung genau das Gegenteil davon, was der Name besagt: nämlich keine Verbindung, sondern Spaltung." In der Debatte um Landwirtschaft brauche es "einen Klimawandel in unserer Gesprächskultur", sagte die Ministerin.
Otte-Kinast betonte, der Protest habe "alle wachgerüttelt: Politik und Bevölkerung. Jeder hat verstanden, dass es Probleme gibt." 2020 werde sich entscheiden, wie die Landwirtschaft umgebaut werde. "Dabei müssen wir aufpassen, dass das gelingt und nicht im Komplettabriss endet." Otte-Kinast hat zum 10. Januar Vertreter aus Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen und Politik zum Austausch in ihr Ministerium geladen. Auch "Land schafft Verbindung" soll teilnehmen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)