Spahn nennt Zollkonflikt mit den USA "brutal"

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Unionsfraktionsvize Jens Spahn fordert Europa in Reaktion auf die Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump auf, sich unter Deutschlands Führung zusammenzuschließen und neue Handelspartner zu suchen. "Friedrich Merz kann als Bundeskanzler ein europäischer Anti-Trump werden", sagte er der "Welt".
"Ein Regierungschef, der die EU-Mitgliedsstaaten eint, der die Richtung
vorgibt, klar kommuniziert, sich an Absprachen hält, für den freien
Welthandel eintritt", so Spahn. Den Zollkonflikt mit den USA bezeichnete
er als "brutal".
Spahn fordert Union und SPD auf, die im
Koalitionsvertrag vereinbarten Beschlüsse ohne Zeitverzug umzusetzen.
"Noch vor der Sommerpause sollten wir den Investitionsbooster, also
Abschreibungen auf Ausrüstungsinvestitionen, auf den Weg bringen, den
Wegfall der Bonpflicht und von Berichtspflichten. So wird der
Bürokratierückbau konkret", sagte Spahn.
Auch in der
Migrationspolitik müsse eine neue Prioritätensetzung rasch sichtbar
werden, so Spahn. "Die Flugzeuge aus Afghanistan müssen ihre Richtung
ändern: Keine weiteren freiwilligen Aufnahmen mehr, Straftäter hingegen
endlich dorthin abschieben."
Union und SPD dürften sich keinen
Zeitverzug leisten: "Beide Volksparteien haben massiv an Vertrauen
verloren. Mir steckt das Ergebnis der Wahl mit den hohen
Zustimmungswerten für die extreme Rechte und die populistische Linke
noch in den Knochen. Um Vertrauen zurückzugewinnen, reicht es nicht,
Papiere zu schreiben oder Interviews zu geben. Wir müssen jetzt zeigen,
dass wir Probleme lösen können."
Die von SPD-Chefin Saskia Esken
entgegen der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag geforderten
Steuererhöhungen für Bezieher hoher Einkommen seien mit der Union nicht
zu machen. "Dass Frau Esken für Steuererhöhung ist, ist lange bekannt.
Entscheidend ist, was im Koalitionsvertrag miteinander vereinbart wurde.
Und das sind Entlastungen: durch niedrigere Unternehmenssteuern, eine
Senkung der Gastrosteuer, eine höhere Pendlerpauschale, die gerade für
viele im ländlichen Raum eine echte Entlastung ist", so Spahn. "Da ist
sich die werdende Koalition einig."
Quelle: dts Nachrichtenagentur