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Miserables Zeugnis für Job-Center

Archivmeldung vom 25.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Gravierende Mängel bei den Leistungen, extremer Missbrauch bei den Ein-Euro-Jobs: In einem internen Prüfbericht watscht der Bundesrechnungshof die Arbeit der Job-Center ab. So warten Hartz-IV-Empfänger im Schnitt mehr als zwei Monate auf ihr erstes Gespräch mit einem Berater.

Der Bundesrechnungshof übt einem Zeitungsbericht zufolge scharfe Kritik an der Arbeit der Job-Center. Neben Mängeln in der Beratung der Arbeitsuchenden kritisiere der Rechnungshof Missbrauch mit den Ein-Euro-Jobs, berichtete die "Hannoversche Allgemeine Zeitung". Die Zeitung zitiert aus einem Bericht der Rechnungsprüfer für den Bundestag.
Hartz-IV-Empfänger warteten demnach im Durchschnitt neun Wochen vom Leistungsbeginn an auf ein qualifiziertes Erstgespräch bei einem Vermittler. Bis zu einer schriftlichen Vereinbarung zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt vergingen durchschnittlich 16 Wochen. In jedem dritten Fall würden überhaupt keine Eingliederungsvereinbarungen geschlossen.

Auch bei drohender Langzeitarbeitslosigkeit von mehr als einem Jahr würden Arbeitsuchende schlecht betreut. In einem Drittel der Fälle hätten die Vermittler in den letzten drei Monaten des Bezugs von Arbeitslosengeld I die weitere Beratung eingestellt.


Von der letzten Beratung bis zum ersten Gespräch bei den Hartz-IV-Stellen vergingen durchschnittlich 139 Tage, zitierte die Zeitung weiter aus dem Prüfbericht. Die aufgedeckten "gravierenden Mängel" bei Prüfungen in Berlin, Hannover, Köln, München und Stuttgart seien weitgehend unabhängig davon, ob die Leistungen von der Bundesagentur für Arbeit oder kommunalen Trägern erbracht worden waren.


Extremen Missbrauch stellten die Prüfer bei den Ein-Euro-Jobs fest, für die mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben wurde: Bei zwei Drittel der geprüften Maßnahmen sei mindestens eine Fördervoraussetzung nicht erfüllt gewesen.

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