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Röttgen fordert von Seehofer neues Integrationskonzept

Archivmeldung vom 03.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Norbert Röttgen (2016)
Norbert Röttgen (2016)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) aufgefordert, ein neues Integrationskonzept vorzulegen. "Wir brauchen ein neues Integrationskonzept. Wir haben eine neue Qualität von Zuwanderung und brauchen deshalb eine neue Qualität von Integrationsarbeit. Einfach so weitermachen wie bislang, das wird nicht ausreichen", sagte Röttgen der "Welt".

"Der Bundesinnenminister könnte in Führung dazu gehen, wie ein konkretes, anspruchsvolles, pragmatisches Konzept der Integration etwa für muslimische Kinder aussehen kann", sagte der Christdemokrat. Integration sei eine Grundfrage des gesellschaftlichen Friedens geworden. "Das stellt sich nicht von selbst ein." Dazu gehöre, dass man sich in den Schulen stärker um Religionsvermittlung und Toleranz kümmern müsse, sagte Röttgen mit Blick auf antisemitische Übergriffe muslimischer Schüler. Diese Kinder seien und blieben Teil der Gesellschaft.

"Also müssen wir mit ihnen über unsere Vorstellung von Religion sprechen, Toleranz zwischen den Religionen einüben und Unterstützung von ihren Eltern einfordern. Wir müssen uns also in den Schulen um Religion und Religionsvermittlung, um Toleranz als Prinzip unserer Kultur viel mehr kümmern." Hierfür brauche es dann auch mehr Ressourcen. "Es braucht mehr Pädagogen, Sozialarbeiter, Jugendhelfer." Zu der von Seehofer angestoßenen Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehöre, sagte Röttgen: "Diese Art überwiegend folgenloser, taktisch motivierter Debatten muss ein Ende haben. Die Osterzeit ist eine gute Gelegenheit, sich darauf zu besinnen, wieder relevante Diskussionen zu führen, die etwas verändern."

Es sei bedauerlich, wenn von verantwortlicher Seite ein fruchtloser Streit über einen inhaltlich folgenlosen Satz angezettelt werde. Die Bevölkerung erwarte, dass die Regierung regiere und zu Ergebnissen komme. Röttgens Urteil: "Keine der Parteien, weder Union, noch SPD oder die Opposition, führt in den Grundfragen Migration, Integration, Digitalisierung eine problemangemessene Diskussion. Geschweige denn, dass es konzeptionelle Antworten gäbe."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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