Kabinett beschließt Arktis-Leitlinien - Baerbock wirbt für Schutz und militärische Aufrüstung
Archivmeldung vom 18.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundeskabinett hat bei seiner Sitzung am Mittwoch neue, ressortübergreifende Leitlinien der deutschen Arktispolitik beschlossen. Klares Ziel seien Sicherheit und Stabilität in der Arktis, teilte das Auswärtige Amt mit.
Die Leitlinien betreffen unter anderem die Wahrung von Sicherheit und
Stabilität in der Arktis und ein verstärktes sicherheitspolitisches
Engagement im Rahmen von Nato und EU. Zudem ist der Einsatz für einen
konsequenten Klima- und Umweltschutz im Einklang mit dem Übereinkommen
von Paris vorgesehen. Weitere Punkte sind "verantwortungsvolle
Forschung", eine "nachhaltige Entwicklung der Arktis" sowie eine
"konsequente Einbeziehung der indigenen Bevölkerung".
"Die Arktis
ist der natürliche Gradmesser für das weltweite Klimageschehen - und so
viel mehr", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). "Wenn in
der Arktis das Eis schmilzt, steigt in Eckernförde, St. Peter-Ording
oder Warnemünde der Meeresspiegel." Dies habe potenziell dramatische
Folgen: Überschwemmungen, Umweltschäden, ganze Landstriche könnten
unbewohnbar werden.
Die Klimakrise zeigt sich laut Baerbock in
der Arktis besonders deutlich, aber für die Sicherheit in Europa sei sie
"von zentraler Bedeutung". So verstärke Russland seine strategische
Präsenz in der Region und trete gegenüber den Nato-Anrainern der Arktis
"immer aggressiver" auf. Auch China investiere zunehmend wirtschaftliche
und wissenschaftliche Ressourcen in die Arktis und entwickele zugleich
militärisch nutzbare Fähigkeiten.
"Deshalb passen wir im Lichte
der Nationalen Sicherheitsstrategie unsere Arktispolitik an", so
Baerbock. "Wir setzen auf enge Zusammenarbeit mit unseren Nato- und
Wertepartnern in der Region, um auf die gestiegenen
sicherheitspolitischen Herausforderungen zu reagieren und die
internationale regelbasierte Ordnung auch in der Arktis zu verteidigen."
Klar sei, dass Sicherheit und Stabilität in der Arktis Auswirkungen
weit über die Region hinaus hätten, "diesen einzigartigen Raum wollen
wir bestmöglich schützen und nachhaltig entwickeln", so die
Grünen-Politikerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur