Beitrag zur Pflegeversicherung droht auf über sechs Prozent zu steigen
Archivmeldung vom 24.01.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlBundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat den Zeitplan für die Reform der Pflegeversicherung abgesteckt, berichtet die Rheinischen Post (Mittwochausgabe).
"Im
Frühsommer möchte ich einen Gesetzentwurf vorlegen, damit die erste
Lesung möglichst noch im Sommer stattfinden kann", sagte sie der
Zeitung. Schmidt sprach sich dafür aus, die Versicherung um einen
Kapitalstock zu ergänzen: "Ich bin sehr dafür, dass wir auch in der
Pflege eine Reserve aufbauen, damit konjunkturelle Schwankungen oder
ein notwendiger Ausgabenanstieg nicht sofort zu Beitragsanhebungen
führen kann." Der Freiburger Ökonomie-Professor Bernd Raffelhüschen
sagte der Zeitung, spätestens im Jahr 2008 seien die finanziellen
Reserven aufgebraucht. Ohne eine Reform der Pflegeversicherung müsse
der Beitrag dann bis 2010 von heute 1,7 Prozent um mehr als 0,2
Prozentpunkte steigen. Die Probleme würden noch größer, wenn die
heute 40-Jährigen Pflegefälle werden. "Für sie ist kein Geld mehr da.
Es sei denn, der Beitrag steigt bis 2047 auf über sechs Prozent",
sagte Raffelhüschen. 2040 werden wir nur noch drei Viertel der
heutigen Beitragszahler haben, aber mehr als doppelt so viele
Pflegebedürftige", so der Ökonom. Angesichts der hohen
Lebenserwartung müsse ein heute geborenes Mädchen fast zwangsläufig
damit rechnen, dement zu werden und die Pflegeversicherung zu
benötigen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post