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Heiner Geißler: CDU muss sich jetzt schnell für Bündnisse mit den Grünen öffnen

Archivmeldung vom 28.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hat seine Partei aufgefordert, sich für Regierungsbündnisse mit den Grünen zu öffnen.

In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte Geißler: "Die CDU muss sich öffnen für Koalitionen mit den Grünen. Die Grünen sind nicht mehr die früheren Radikal-Pazifisten. Sich nur auf die FDP festzulegen, ist nicht sehr intelligent. Sonst könnte schon morgen eine Koalition CDU-FDP-Grüne gebildet werden." Und die Grünen "sollten sich aus der babylonischen Gefangenschaft zur SPD befreien", mahnte Geißler.

Als Konsequenz aus den Wahlergebnissen in Hessen und Niedersachsen rief der Politiker die CDU-Bundesvorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, sie müsse "ihren Kurs der sozialen Ausgewogenheit beibehalten, den sie nach dem erfolglosen Ausflug in das neoliberale Lager - siehe letzte Bundestagswahl - eingeschlagen hat". Sie sollte sich "nicht in den sozialen Klein-Klein-Streit mit der SPD" begeben. Nicht alles sei falsch, was die SPD jetzt vorhabe. Als Beispiel nannte Geißler den Mindestlohn. "Sie sollte nicht in die sozialdemokratische Falle laufen, auf Gegenkurs gehen und sich von der sozialen Frage wieder abkoppeln. Sie muss Volkspartei der Mitte bleiben, was sie in Niedersachsen bewahrt und in Hessen leider verloren hat."

Den Parlamentseinzug der Linken nannte Geißler spektakulär. "Aber wir haben historisch niedrige Wahlbeteiligungen. Das zeigt: Es gibt in der Bevölkerung kein echtes Vertrauen mehr in das jetzige Wirtschaftssystem, das Zockern und gierigen Managern ermöglicht, Kapital und Arbeitsplätze zu vernichten." Wolle die Union zur nächsten Bundestagswahl Erfolg haben, "muss sie vor allem jungen Menschen eine echte Perspektive mit einer wieder sozialeren Marktwirtschaft bieten", sagte Geißler.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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