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IW-Chef Hüther kritisiert Haltung der Bundesregierung zu Corona-Bonds

Archivmeldung vom 07.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Michael Hüther (2017)
Michael Hüther (2017)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Agenda 2010: Michael Hüther im Tagesgespräch am 07.03.2017"

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hält die Ablehnung von Corona-Bonds durch die Bundesregierung für wenig durchdacht.

Der "Saarbrücker Zeitung" sagte der Ökonom: "Jetzt geht es um Anti-Krisen-Pakete, wie sie alle Länder brauchen. Kein Land soll sich deshalb zwischen finanzpolitischer Solidität und dem Retten von Menschenleben entscheiden müssen, sondern tun, was gegen die Krise nötig ist".

Bei den von der Bundesregierung favorisierten Hilfen im Rahmen des Euro-Rettungsmechanismus ESM müsse man bedenken, dass Länder wie Italien, Frankreich oder Spanien sich dann behandelt fühlten, als seien sie das Griechenland von 2015. "Doch das sind sie nicht. Vielmehr geht es darum, Ländern zu helfen, die jetzt in besonderer Weise von der Pandemie betroffen sind", meinte Hüther.

"Sollten wir in eine Situation kommen, ob es den Zerfall Europas lohnt, auf Corona-Bonds zu verzichten, dürfte die Bundesregierung noch einmal ins Nachdenken kommen", erklärte der IW-Chef.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)


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