Fall Kurnaz: Bundeskanzleramt immer stärker im Zwielicht
Archivmeldung vom 01.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDas ARD-Magazin "Monitor" berichtet vorab, dass weder der Bremer Verfassungsschutz noch das Bundeskanzler-Amt belastende Informationen gegen Murat Kurnaz hatten.
"Sofern die "Monitor"-Angaben stimmen, bricht das ganze
Argumentations-Geflecht des Bundeskanzler-Amtes zusammen. Immer
deutlicher wird, dass die Einreisesperre für Murat Kurnaz
rechtsstaatswidrig war", kommentiert Wolfgang Neskovic, Obmann der
Fraktion DIE LINKE. im Untersuchungsausschuss. Nachdem dieser heute
seine Aufklärung nicht fortsetzen konnte, sieht Neskovic in den von
"Monitor" kolportierten Äußerungen des mit dem Fall Kurnaz befassten
früheren stellvertretenden Leiters des Bremer Verfassungsschutzes
"eine plausible Erklärung dafür, warum dem Untersuchungsausschuss von
der Bundesregierung bisher wichtige Akten des Landesamtes für
Verfassungsschutz Bremen vorenthalten werden."
Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. sieht "damit den Vorwurf erhärtet, das Bundeskanzleramt habe eine frühere Freilassung von Murat Kurnaz aus Guantanamo aktiv verhindert. Wer gänzlich ohne belastbare Fakten einen Menschen zum Sicherheitsrisiko stempelt und ihn auf dieser Grundlage über vier Jahre lang in Guantanamo schmoren lässt, macht seinen Amtseid auf das Grundgesetz zur Makulatur."
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.