Pläne zu Ausbildungsgarantie und Qualifizierungsgeld ignorieren Bedarf - Brossardt: "Brauchen stattdessen flexiblere und effizientere Weiterbildungsförderung"
Archivmeldung vom 29.03.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. kritisiert die Pläne zu Ausbildungsgarantie und Qualifizierungsgeld, die heute im Rahmen des neuen Weiterbildungsgesetzes im Bundeskabinett diskutiert werden. Die Instrumente seien nicht zweckdienlich für die Fach- und Arbeitskräftesicherung im Freistaat. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt macht klar: "Die Maßnahmen zu Qualifizierungsgeld und zur Ausbildungsgarantie gehen am betrieblichen Bedarf vorbei und ignorieren die Lage am Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Wir haben in Bayern momentan mit 3,6 Prozent die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote. Jedem gemeldeten Jugendlichen stehen 1,9 offene Ausbildungsplätze gegenüber. Unsere Unternehmen suchen dringend Fach- und Arbeitskräfte. Das Weiterbildungsgesetz bietet hier keine Lösungsansätze."
Brossardt erklärt: "Was wir brauchen, sind bedarfsorientierte Anpassungen bei der Weiterbildungsförderung, die bei den tatsächlichen Umsetzungsproblemen ansetzen. Statt einer Ausbildungsgarantie benötigen wir flächendeckend frühzeitige, praxisnahe Berufsorientierung. Nur so können wir dem sich verschärfenden Fach- und Arbeitskräftemangel effektiv entgegenwirken."
Bereits heute ist die Weiterbildungsförderung von Beschäftigten durch die Bundesagentur für Arbeit ohnehin auch ohne Qualifizierungsgeld möglich. Brossardt fasst zusammen: "Das Qualifizierungsgeld ist unnötig und geht am Bedarf vorbei, eine sinnvolle Eingliederung in die bestehende Beschäftigungsförderung ist nicht erkennbar. Stattdessen führt das neue Gesetz dazu, dass ein ohnehin komplexes bürokratisches System noch weiter verkompliziert wird. Aus unserer Sicht müssen bestehende Instrumente flexibler, zielgerichteter und effizienter werden."
Quelle: ibw - Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e.V. (ots)