Kanzlerkandidatur: Klingbeil glaubt nicht an Rettung durch Pistorius
Archivmeldung vom 05.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil erwartet nicht, dass die Krise seiner Partei durch einen Kanzlerkandidaten Boris Pistorius gelöst wäre. "Ich glaube nicht an so einfache Erklärungen wie: Wir tauschen eine Person aus und dann wird alles gut", sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Man müsse sich Vertrauen bei den Bürgern zurückerkämpfen. "Da sind jetzt alle in der Verantwortung."
Anders
als Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Klingbeil
Amtsinhaber Olaf Scholz nicht zum besten Kanzler küren, den Deutschland
je hatte. "Ich bin auch wegen Willy Brandt damals in die SPD
eingetreten", sagte Klingbeil. "Zwischen unseren vier SPD-Kanzlern will
ich mich gar nicht entscheiden müssen." Er sei jedoch "froh, dass Olaf
Scholz unser Bundeskanzler ist".
Der SPD-Vorsitzende nannte der
Ampel-Koalition konkrete Projekte, die vor Bundestagswahl kommen
müssten. "Ich habe drei klare Erwartungen, was diese Regierung noch
leisten muss", sagte Klingbeil. "Das Rentenpaket muss spätestens mit dem
Haushalt in diesem Jahr verabschiedet werden." Zudem müssten die Löhne
nach harten Jahren mit hoher Inflation weiter steigen. "Deswegen soll es
öffentliche Aufträge nur noch für Firmen geben, die Tariflohn zahlen",
sagte der SPD-Chef Mit Blick auf die Lage bei den kriselnden Konzernen
VW und Thyssenkrupp fügte Klingbeil zudem hinzu: "Wir werden um jeden
Industriearbeitsplatz hier bei uns kämpfen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur