Bundesbank gegen offizielle Zinsprognosen durch EZB
Archivmeldung vom 22.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesbank will nicht, dass bei der EZB offizielle Zinsprognosen eingeführt werden, wie es bei der US-Notenbank Fed üblich ist. Das sogenannte "Dot Plot" ist ein vierteljährlich aktualisiertes Diagramm, das die Prognosen von Entscheidungsträgern bei der Fed aufzeichnet und widerspiegelt, was die US-Notenbanker für den angemessenen Mittelwert am Ende jedes Kalenderjahres hält.
Er sehe "keine überzeugenden Argumente für die Einführung von Dot Plots
für das Eurosystem", sagte Bundesbank-Chef Joachim Nagel am Dienstag bei
einer Rede an der Harvard University. Eine solche Einrichtung könne den
Druck auf einzelne Ratsmitglieder erhöhen und die Unabhängigkeit der
Zentralbank gefährden.
Nagel zeigte sich aber offen dafür, mit
Unsicherheiten in den makroökonomischen Projektionen der EZB künftig
anders umzugehen. So könne die EZB beispielsweise eindeutiger
kommunizieren, oder auch ganz neue Analyseelemente einführen.
Bislang
entscheidet die EZB über Zinsschritte von Sitzung zu Sitzung auf Basis
verschiedener Daten, insbesondere zur Inflation. Oft gibt es im Vorfeld
ein Rätselraten, wie sich der EZB-Rat entscheiden wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur